Das Strickhof-Team Tierhaltung organisierte unter der Leitung von Matthias Schick und Karin Häcki sowie unterstützt von den angehenden Agrotechnikern eine Tagung zum Thema Eutergesundheit.

Gutes Futter vorlegen

Josef Gross von der Abteilung Veterinärphysiologie der Universität Bern erklärte, wie es zu Entzündungen im Euter – einer Mastitis – kommen kann und wie die Risiken reduziert werden können. Viele Mastitiserkrankungen treten in der Frühlaktation auf. Während die Milchleistung nach der Geburt rasch ansteigt, erhöht sich der Futterverzehr nur zaghaft. Dies resultiert in einer negativen Energiebilanz, Körperfettabbau und nicht zuletzt einer erhöhten Stoffwechselbelastung.

Rund um die Abkalbung arbeitet das Immunsystem bereits reduziert. Kommt nun ein Energiemanko hinzu, haben Erreger ein leichtes Spiel. Auch Klauenprobleme und die damit verbunden Schmerzen beeinträchtigen die Futteraufnahme negativ.

Josef Gross legte den Landwirten nahe, den Kühen nach dem Abkalben qualitativ hochwertiges und schmackhaftes Futter vorzulegen. «Dadurch ist die Chance grösser, dass die Tiere genügend Energie aufnehmen», sagte er. Landwirt Jörg Büchi (siehe auch Seite 19) aus Hofstetten gewährte Einblick in seine Melkgewohnheiten. Er setzt seit zwei Jahren ein Gesundheitsmonitoringsystem ein. Dieses misst die Körpertemperatur, die Wiederkäueraktivität und die Bewegung der Tiere. Ist die Körpertemperatur einer Kuh erhöht, erhält er auf seinem Smartphone eine Meldung und kann reagieren. Seither setzt er öfter den Schalmtest und die Eutersalbe ein, wodurch er den Antibiotikaverbrauch bei seinen Tieren reduzieren konnte. «Ich würde das System nicht mehr hergeben», sagte Büchi.

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Die Kuh smart überwachen

Beim Postenrundgang im zweiten Teil der Tagung stellte Praktikantin Victoria Müller von der Universität Hohenheim smarte Monitoringsysteme vor. Diese überwachen beispielsweise die Gesundheit oder die Fruchtbarkeit und können sogar den Standort der Tiere bestimmen.

Auch die Absolventen der Agrotechnikerklasse waren im Einsatz. Sie stellten ihre Versuche mit Temperatur- und Klimamessgeräten im Stall vor (THI-Index). Beispielsweise untersuchten sie, wie sauber Robotersysteme die Ställe entmisten oder wie die Futtermittelanalyse mit dem vom Strickhof angeschafften Nirs-Gerät bei verschiedenen Futtermitteln funktioniert.