Im Bernecker «Stegeler», dem Weingut von Jakob Federer und seiner Schwester Elisabeth Federer Heule, sind rund die Hälfte der zwei Hektaren grossen Rebfläche mit Piwi-Trauben der Sorten Cabernet Cortis, Cabernet Jura und Johanniter bestockt. Als sie vor 15 Jahren begannen, den Rebberg ihrer Eltern auf Vordermann zu bringen, waren es nicht allein ökologische Überlegungen, die sie zu pilzwiderstandsfähigen Sorten greifen liessen. Auch önologische Gründe sprachen für einen Sortenwechsel. «Entstanden sind rote und weisse Weine, die bis heute bei den Weinfreunden bestens ankommen», sagt Jakob Federer.

Gold für Piwi-Weine

Die bis vor wenigen Jahrzehnten weitgehend unbekannten Piwi-Weine finden heute im Rheintal eine immer stärkere Verbreitung und stossen bei Weinfreunden auf wachsende Nachfrage. Vor allem der weisse Johanniter, eine Mischung der Sorten Riesling und Chasselas/Gutedel, läuft heute dem einst omnipräsenten Riesling-Silvaner den Rang ab. Immer mehr Weinfreunde schätzen auch die kräftigen Rotweine Cabernet Cortis und Cabernet Jura.

Bei internationalen Weindegustationen heimsen Stegelers Piwi-Weine regelmässig hohe Auszeichnungen ein. Auch am diesjährigen Piwi-Wein-Award von Anfang November 2021, an dem Weinproduzenten aus 16 europäischen Ländern in Deutschland ihre besten Piwi-Weine präsentierten, war dies erneut der Fall: Sowohl mit dem im Holzfass ausgebauten reinsortigen Cabernet Jura (94 von 100 Punkten) wie mit dem «Terzett» (92 Punkte), einer Assemblage von Cabernet Jura, Merlot und Cabernet Cortis, holten sie mit Gold die zweithöchste Auszeichnung.

Biowinzer Lenz steigt ein

Karin und Roland Lenz gewinnen den Bioweinpreis. (Bild zVg)PflanzenbauZum zweiten Mal Biowinzer des JahresDonnerstag, 31. Mai 2018Eine Änderung gibt es auf Anfang Jahr im Besitzverhältnis des Weingut Stegeler AG. Mit den Biowinzern Roland und Karin Lenz aus dem thurgauischen Uesslingen bekommen die Stegeler Weine einen neuen Hauptaktionär. Jakob Federer und seine Schwester Elisabeth Heule Federer verkaufen nach 15 Jahren ihre Aktienmehrheit an die landesweit bekannten Weinbauern vom Iselisberg. Die Stegeler Weingärten sollen nach Angaben von Roland Lenz ab nächstem Jahr auf die biodynamische Arbeitsweise umgestellt werden, so dass ab 2026 die Stegeler Weine das Demeterlabel nutzen dürfen.