Christian Galliker
[IMG 2]
Bio-Landwirt, Jurypräsident

An die Schweizer Nutztierhaltung werden noch höhere Ansprüche bezüglich Tierwohl, Ressourcenschonung, Umwelt- und Klimaschutz gestellt. Gleichzeitig zwingen hohe Arbeitskosten zu effizienten Strukturen und knappe Raumverhältnisse schränken bauliche Entwicklungen ein.

Doch gerade im Kreuzfeuer der Zielkonflikte werden die Betriebsleitenden zum wichtigsten Element des erfolgreichen landwirtschaftlichen Unternehmens. Mit der richtigen Mischung aus Berechnen, Abklären und Bauchgefühl treffen sie Entscheidungen, die die Produktion dank Innovationskraft der ganzen Branche laufend verbessern und weiterhin ein hohes Vertrauen beim Konsumenten schaffen.

Flurina Monn
[IMG 3]
BauernZeitung

Gesellschaftliche Anliegen wie Tierwohl, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz werden zukünftig noch stärker beeinflussen, wie Landwirtschaft betrieben wird. Konsumentinnen und Konsumenten wollen mehr Mitspracherecht – besonders auch in der Tierhaltung. Die Anforderungen an Haltungsformen werden weiter steigen. Statt Hochleistungstiere werden vermehrt Zweinutzungsrassen gefragt sein. Als Vermittler zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung werden die Medien eine wichtige Rolle einnehmen. Öffentlichkeitsarbeit, wie sie bereits heute betrieben wird, wird auch in Zukunft wichtig bleiben.

Christian Schönbächler
[IMG 4]
Barto

Die Nutztierhaltung von morgen wird effizienter, tierfreundlicher und stärker digitalisiert sein. Automatisierung und Datenanalyse helfen, Tierwohl und Umweltbelastung besser zu steuern. Ich gehe davon aus, dass der gesellschaftliche Druck weiter bestehen bleibt. Daher werden die Themen Transparenz, Tierwohl und die Auswirkungen auf die Umwelt wichtig bleiben. Eine gute und ehrliche Kommunikation sowie die Fähigkeit, strategisch richtige Entscheidungen zu treffen, werden Schlüsselfaktoren sein – gefragt ist eine Landwirtschaft, die sich offen und aktiv dem Wandel stellt.

Mario Eggenschwiler
[IMG 5]
HAFL

Die Schweizer Landwirtschaft steht für Qualität und Verantwortung, was ohne Zweifel auch künftig gefragt sein wird. Das Tierwohl wird dabei noch stärker in den Fokus rücken, und das nicht nur bei einzelnen Tieren, sondern auch auf der Bestandsebene. Technologische Hilfsmittel und Datenanalysen werden helfen, die Tiergesundheit zu überwachen, Probleme frühzeitig zu erkennen und anschliessend gezielt zu handeln. Mit dem nötigen Wissen und Gespür können die Betriebsleitenden so den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden – und die Zukunft aktiv mitgestalten.

Beat Burkhalter
[IMG 6]
BUL

Die Landwirtschaft der Zukunft wird von Nachhaltigkeit, Technologie und gesellschaftlichen Anforderungen geprägt sein, wobei die Nutztierhaltung sich auf eine ökologischere, tierfreundlichere und effizientere Produktion konzentrieren muss. Der gesellschaftliche Druck auf eine ethischere und umweltverträglichere Tierhaltung treibt diese Veränderungen massgeblich an. Innovationen erfordern oft ein Aufbrechen bestehender Strukturen und Denkmuster, um echten Wandel zu ermöglichen. Sie entstehen, wenn eine Idee sowohl wünschenswert, machbar als auch wirtschaftlich ist.

David Zumkehr
[IMG 7]
Aviforum

Die Schweizer Nutztierhaltung der Zukunft steht für hohe Tierwohlstandards, Regionalität und Verlässlichkeit. Verantwortungsvolle, bestens ausgebildete Tierhaltende sichern höchste Qualität und entwickeln sich dynamisch weiter. Eier und Geflügelfleisch werden zukünftig nicht nur als gesunde und günstige, sondern vermehrt auch als klimafreundliche Proteinquellen wahrgenommen werden. Aus ökologischen, sozialen und nicht zuletzt wirtschaftlichen Gründen ist es wesentlich, deren Inlandanteil zu halten. Entscheidend dazu sind Rahmenbedingungen, welche jungen Tierhaltenden solide Perspektiven bieten.

Benedikt Gisler
[IMG 8]
BBZN

Die grösste Herausforderung in der Landwirtschaft von morgen sehe ich in der Entfremdung von Stadt und Land. Die Konsumentinnen und Konsumenten wünschen mehr Tierwohl in der Haltung von Nutztieren, was aber meist zu grösseren Emissionen führt. Wohnsiedlungen breiten sich in Richtung Landwirtschaftszonen aus, was zusätzliches Konfliktpotential bietet. Es ist wichtig, dass Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter weiterhin nach Möglichkeiten ihre Stalltüren öffnen und so den Konsumentinnen und Konsumenten ein reales Bild der Schweizer Tierhaltung vermitteln können.

Markus Rombach
[IMG 9]
Agridea

Aus meiner Sicht steht die Landwirt- schaft in der Schweiz vor einem Wandel hin zu noch mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der Strukturwandel führt zu weniger, aber grösseren Betrieben, während kleinere Höfe auf Direktvermarktung und regionale Produkte setzen. In der Nutztierhaltung gewinnen Tierwohl, Umweltauflagen und Transparenz weiter an Bedeutung. Technische Innovationen wie Sensorik, automatisierte Fütterung, KI und Datenmanagement unterstützen effiziente und tiergerechte Produktion. Die Betriebsleitenden arbeiten als Manager(innen), die ökologische Verantwortung, Technik und gesellschafliche Erwartungen verbinden.

Markus Sax
[IMG 10]
Agroscope

Dank verschiedener Digitalisierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten können Betriebe weiter wachsen und auch grössere Tierherden mit geringerer Arbeitsbelastung halten. Für die Nutzenden wird jedoch vermehrt ein gutes technisches Verständnis vorausgesetzt, damit die Prozesse korrigiert oder optimiert werden können. Management-Arbeiten werden bestimmt zunehmen, sollten aber mit geeigneten, praxistauglichen elektronischen Entscheidungs- und Kontrollhilfen unterstützt und wenn möglich reduziert werden. Die Landwirtschaft hat bezüglich Landschaftspflege und bedarfsgerechtem Einsatz von Hilfsstoffen einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und Gesellschaft zu leisten.

Hugo Heller
[IMG 11]
Suisseporcs

Die Schweiz braucht auch in Zukunft eine produzierende Landwirtschaft. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten hat sich gezeigt, wie wichtig ein gewisser Selbstversorgungsgrad ist. Dazu brauchen wir eine Landwirtschaft, die modern, effizient und nachhaltig produziert. Moderne Technologien unterstützen uns, Betriebe effizienter zu führen, Arbeitsschritte zu optimieren und den steigenden Anforderungen trotz Personalmangels gerecht zu werden. Damit die Landwirtschaft zukunftsfähig bleibt, ist es wichtig, produzierende und innovative Landwirt(innen) zu fördern und nicht durch ständig steigende gesetzliche Anforderungen zu bremsen.

Susanne Betscher
[IMG 12]
Schweineproduzentin

Für mich ist es die Label-Haltung, die mich überzeugt und nach der ich auch morgen noch produzieren möchte. Die eingestreuten Liegeflächen und die Platzverhältnisse schätzen meine Schweine sehr. Damit das künftig noch möglich ist, muss uns die Politik stärker unterstützen. Heute macht sie uns mit ihren demotivierenden Forderungen «den Verleider». Wir müssen unsere Ställe dringend zugunsten von Tier und Mensch modernisieren können. Im Kanton Luzern werden mit den aktuellen Vorgaben durch den Massnahmenplan Ammoniak viele Betriebe auf konventionelle Haltung umstellen müssen. Ein direkter Austausch mit den Konsumenten, wie es das Basismarketing von Suisseporcs macht, ist sehr wichtig.