Die beiden Ceres-Juroren für den diesjährigen Biolandwirt 2021 sind voll des Lobes für den Berner Gemüsebauer Bernhard Hänni. Er steche mit seiner Kreativität und Innovationsfreude hervor. Ausserdem sei er seinem erklärten Ziel, nämlich einer vollständig nachhaltigen, vegetarischen, regenerativen aber auch wirtschaftlich erfolgreichen Landwirtschaft sehr nahe, begründen Julia Schürer von Agrarheute und der Kategorien-Sieger von 2018 Sepp Eisl ihren Entscheid.

Gesunden Boden als Ziel

In einer Mitteilung beschreibt Hänni sein selbst entwickeltes System Folgendermassen:

  • 140 Gemüsesorten
  • Kein Pflanzenschutz, kein externer Dünger
  • Anbau von Pflanzen, die dem Boden guttun
  • Kein Pflug, sondern schonende Bodenbearbeitung mit dem Geohobel
  • 100 Prozent Bio ohne Kompromisse
  • Direktvermarktung im eigenen Bio-Stadthofladen in Thun oder im Abo

«Bäuerliche Tugenden» als Geheimnis

Nach Ansicht des Agrarheute-Chefredaktors Simon Michel-Berger zeigen die Ceres-Landwirte, wie man den eigenen Betrieb auch in einer scheinbar ausweglosen Situation weiterentwickeln und zukunftsfest machen könne. Ihr Geheimnis sieht er in den «bäuerlichen Tugenden», wie er zitiert wird: Hartnäckigkeit, Bodenständigkeit und unternehmerisches Denken.

Einziger Schweizer Preisträger

Der CeresAward gilt als besonders hohe Auszeichnung in der deutschen Landwirtschaft und ist mit 10'000 Euro für den Gesamtsieger dotiert. Die 10 Kategoriensieger erhalten jeweils ein Preisgeld von 1000 Euro. In diesem Jahr haben sich gemäss Agrarheute rund 200 Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum beworben, wovon jeweils drei pro Kategorie von der Jury ausgewählt und auf ihren Betrieben beurteilt worden sind. Gesucht seien keine Höchstleistungen, sondern «beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein für Mensch, Tier und Natur».

Bernhard Hänni war zusammen mit zwei deutschen Landwirten im Finale zum Ceres-Biolandwirt 2021. Er ist der einzige Kategoriensieger, der nicht aus Deutschland stammt.

Gesamtsieger und Landwirt des Jahres ist Christopf Leider aus Nordrhein-Westfalen. Er konnte die Jury mit seinem Familienbetrieb überzeugen, in dem Familie, Mitarbeitende und Kundschaft in einem ausbalancierten Kreislauf integriert seien und sich gegenseitig unterstützten.