Nach den vergangenen Niederschlägen und winterartigen Einbrüchen halten nun die tiefen Temperaturen, vor allem nachts, die Vegetation noch in den Zügeln. Auch diese Woche konnten Pflegearbeiten auf dem Feld nur bedingt durchgeführt werden. Nächste Woche könnte es sich ändern. Trotz der kühlen Witterung wachsen die Pflanzen weiter und können bei steigenden Temperaturen grosse Sprünge machen. 

Vor dem Einsatz von Wachstumsreglern Temperaturen beachten

Vielerorts hat das Getreide das Stadium DC 30 bereits letzte Woche überschritten und beginnt sich zu strecken. Der Einsatzzeitpunkt von CCC im Weizen zur Halmverkürzung ist damit vorbei. Beim Einsatz von anderen Produkten ab DC 31 (1-Knoten-Stadium) gilt es, die Temperaturen zu beachten. Medax oder Prodax wirken bereits ab 5 °C, Moddus, Milo, Metro Class entfalten ihre Wirkung erst ab 10 °C oder benötigen zumindest eine hohe Lichtintensität bzw. viel Sonnenschein und keine Tag-Nacht-Temperaturunterschiede von über 15 °C.

Ethephon, Dartilon und Elotin, welche erst ab DC 37 (Erscheinen des letzten Blattes) eingesetzt werden, benötigen Temperaturen von über 15 °C. Terpal (ab Stadium 32, d.  h. ab dem 2-Knoten-Stadium) hat dagegen eine temperatur- und licht­unabhängige Wirkung. 

Allgemein ist es wichtig, zu bedenken, dass Wachstumsregulatoren die Pflanzen stressen. Demnach sollten nach der Behandlung keine Frostnächte oder grossen Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht folgen.  

Schadpotenzial vom Blattrandkäfer einstufen

Wo Eiweisserbsen gesät wurden, ist der Blattrandkäfer auch nicht fern. Der oberirdische Schaden hat nur bedingt Einfluss auf das Wachstum der Pflanze. Die Larven, welche später die Wurzelknöllchen fressen, können jedoch die Stickstoffaufnahme beeinflussen. 

Bei Wintereiweisserbsen ist der Schaden meist gering, da die Pflanzen dem Schädling davonwachsen. Bei Sommereiweiss­erbsen können bei starkem Befall Probleme entstehen. Als Gegenmassnahme kann mit ­einer geringen Stickstoffdüngung von 25 Einheiten der Blatt- und Wurzelfrass kompensiert werden.

Pflanzgut vor dem Setzen vorbereiten 

Nach den Frühkartoffeln werden nun die Vermehrungs- und bald auch die Speisekartoffeln gesetzt. Gerade wegen den noch bescheidenen Bodentemperaturen von 5 bis 8 °C in 10 cm Tiefe ist es von Vorteil, wenn das Pflanzgut vor dem Setzen aufgewärmt wird, um ihm einen Vorsprung zu verschaffen. 

Die Kartoffeln sollen beim sogenannten «Wärmeschock» kontinuierlich über fünf bis sieben Tage aufgewärmt werden. Die Temperatur kann dabei 15 bis 18 °C erreichen. Eine ausreichende Sauerstoff­zufuhr durch regelmässiges Lüften muss gewährleistet sein. Zudem gilt es, ein zu rasches Ansteigen der Temperatur zu verhindern, damit die Knollen nicht ersticken. Durch ein vorsichtiges Umschütten können sich die Kartoffeln in den Gebinden gleichmässiger aufwärmen. 

Das Ziel sollte sein, die Knollen in Keimstimmung zu bringen. Dies wird erreicht, wenn möglichst alle Augen leicht auszutreiben beginnen. Die Herausforderung besteht zudem darin, nicht zu früh zu beginnen, weil die Gefahr steigen kann, dass das Wetter fürs Setzen wieder umschlägt.

Infotafeln bestellen und aufklären
Die Landwirtschaft steht im Blickfeld von Spaziergänger(innen), dies liegt in der Natur der Sache und sollte nicht konsequent als negativ betrachtet werden. Der Kontakt kann genutzt werden um aufzuklären, weshalb und welche Mittel als Pflanzenschutz, -stärkung oder -düngung ausgebracht werden. Auch Infotafeln können die Mitmenschen aufklären. Diverse Thementafeln können jetzt kostenlos (exkl. Porto) unter www.lid.ch bestellt werden, um sie für die Saison bereit zu haben.