Der Kanton St. Gallen will Projekte zur Wärmegewinnung aus Oberflächengewässern vorantreiben, um die CO2-Emissionen der Gebäude weiter zu senken, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Dem See Wärme entzogen

Die grossen Seen im Kanton St. Gallen – der Bodensee, der Walensee und der Zürich-Obersee – speichern enorme Energiemengen. Beim Bodensee und Walensee übersteigt das Potenzial zur Wärmenutzung den Wärmebedarf der seenahen Gemeinden bei Weitem. Die notwendige Technik ist seit Jahrzehnten erprobt.

Sie bewährt sich bei der Nutzung von Erd- und Grundwasserwärme oder bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Wärme wird den Seen mittels Wärmepumpen entzogen und mittels thermischen Netzen in Quartiere und Areale verteilt. Das Seewasser lässt sich auch zur Kühlung nutzen. Dabei entsteht Abwärme, mit der andere Gebäude geheizt werden können.

Um entsprechende Projekte anzustossen, führt das St. Galler Amt für Wasser und Energie zusammen mit der Energieagentur St. Gallen eine Informations- und Vernetzungskampagne durch. Das Amt für Wasser und Energie bringt Fachwissen ein, wirkt koordinierend mit und hilft bei der Vernetzung der Akteure. Die Gemeinden stellen idealerweise mit einer räumlichen Energieplanung sicher, dass die Wärmeversorgung koordiniert erfolgt und somit wirtschaftlich attraktiv ist.

Mitwirkung ist gefragt

Bei der Umsetzung der Projekte sind vor allem die Gemeinden, die lokalen Energieversorgungsfirmen, die Besitzer(innen) von Liegenschaften sowie die Unternehmen gefragt. Für die betroffenen Akteure am Walensee, Zürich-Obersee und der Linth fand kürzlich ein Informationsanlass statt. Projekte mit thermischen Netzen sowie die Nutzung von See- und Flusswasser mit Wärmepumpen werden im Rahmen der kantonalen Energieförderung finanziell unterstützt. Anlaufstelle für das Förderungsprogramm ist die Energieagentur St.Gallen.