Es gebe verschiedene Hürden für Lebensmittelhersteller und Geschäfte, die noch geniessbare Esswaren an gemeinnützige Organisationen spenden möchten, schreibt Peter Hegglin in seiner Motion:

  1. Lebensmittel wegzuwerfen sei administrativ einfacher, weil man beispielsweise keine Abholung organisieren und keine Lagerungsvorschriften einhalten muss. 
  2. Food Waste sei die juristisch sicherere Variante, weil die Spendenden (Hersteller/Detailhändler) weiterhin für die Einwandfreiheit von Produkten verantwortlich sind.
  3. Finanziell sei Food Waste oft attraktiver. Zwar würden teilweise Entsorgungsgebühren anfallen, dafür aber kein Sortier- und Administrationsaufwand für eine Spende.

Wegwerfen und Spenden sind finanziell gleichwertig

Mit den heute geltenden Regelungen kommt demnach laut Hegglin das Wegwerfen einer Spende im besten Fall gleich oder ist sogar günstiger bzw. einfacher. 

Die Herstellungskosten für gespendete Lebensmittel könnten steuerlich abgezogen werden. Bei weggeworfenen Produkten würden die Herstellkosten als Verluste abgeschrieben, was auf dasselbe hinausläuft, führt der BOM-Präsident aus. 

Steuern sollen Aufwand ausgleichen

Um einen Anreiz zum Spenden noch geniessbarer Lebensmittel zu schaffen, fordert Peter Hegglin den Bundesart dazu auf, das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer anzupassen. Die Abgabe von Lebensmitteln an steuerbefreite Organisationen solle steuerlich vorteilhafter als deren Entsorgung gemacht werden, indem den spendenden Unternehmen ein Teil des Aufwandes ausgeglichen wird. 

Im Ausland funktioniert der Ansatz

Gemäss der EU-Kommission hätten sich solche steuerlichen Anreize beispielsweise in Spanien, Frankreich oder Portugal positiv auf Lebensmittelspenden durch die Industrie ausgewirkt. In Frankreich kann man 60 Prozent des Werts von gespendeten Lebensmitteln von der Gewinnsteuer abziehen, in Spanien sind es 35 Prozent, schreibt Hegglin. 

Ökologisch uns sozial sinnvoll

Seine Motion sei auch im Sinn einer ökologischen Steuerreform, findet der Präsident der BOM. Durch sie würden externe Umweltkosten reduziert und ausserdem Sozialwerke dank mehr Lebensmittelspenden entlastet.