Es war nicht Liebe auf den ersten Blick: Migros setzte im Biosortiment lange auf das eigen Label M-Bio und nicht auf die Knospe. Das hat auch damit zu tun, dass der Dachverband der Biobauern seit den frühen 1990-er Jahren intensiv mit Coop zusammenarbeitet. Davon profitierten beide Seiten: Bio Suisse erhielt viel Breite im Markt sowie hohe Lizenzeinnahmen und Coop konnte sich mit der Knospe als Nachhaltigkeits-Vorreiterin profilieren.

«Gemeinsame Weiterentwicklung des Biolandbaus»

Wie bereits im vergangenen Sommer bekannt wurde, wird nun auch Migros enger mit Bio Suisse zusammenarbeiten. Diese Kooperation ist nun auch vertraglich abgesichert. «Im passenden Setting auf dem Hof Bleichenberg des Bio Suisse Landwirtes Urs Zuber im solothurnischen Zuchwil fand die Vertragsunterzeichnung von Migros mit Bio Suisse statt», schreibt die Migros in einer Mitteilung.

Dieser Schritt verstärke die bereits bestehende Zusammenarbeit von Bio Suisse und Migros und sei insofern eine gemeinsame Weiterentwicklung des Biolandbaus, heisst es in der Mitteilung weiter. Ab Herbst dieses Jahres werde die Knospe von Bio Suisse auch auf den Produkten von Migros Bio abgebildet sein.

«Dass Migros bei Bio auf die Knospe setzt, wird dem Biolandbau in der Schweiz einen Schub geben und die Sichtbarkeit der Knospe deutlich steigern. Und auch die Konsumentinnen und Konsumenten können sich freuen. Sie erhalten bei Knospe-Produkten hohe Verlässlichkeit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit», lässt sich Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse zitieren.

«Resilienz dank Nachhaltigkeit»

Die Partnerschaft mit Bio Suisse sei ein langfristiges Bekenntnis zur nachhaltigen Landwirtschaft und der nächste logische Schritt im weiteren Auf- und Ausbau der Bio-Kompetenz, so die Migros. «Wir investieren zudem zusammen mit Produzentinnen und Produzenten von Bio Suisse in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien im Bio-Landbau», sagt Rolf Bernhard, Leiter Agronomie Migros-Genossenschafts-Bund laut Mitteilung. Damit bekenne sich die Migros in der schwierigen globalen Lage zu mehr Ernährungssicherheit und Resilienz dank nachhaltigen Systemen.

«Wir freuen uns, mit einem kompetenten Partner an unserer Seite die bereits sehr gute Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und so nachhaltig die Schweizer Biolandwirtschaft mitzugestalten», hält abschliessend Matthias Wunderlin, Leiter Departement Marketing im Migros-Genossenschafts-Bund Migros fest.

Knospe und Käfer haben sich durchgesetzt

Mit der Unterschrift unter dem Vertrag stehen nun beide grossen Detailhändlerinnen mit den beiden grossen Labelorganisationen Bio Suisse und IP-Suisse in enger Zusammenarbeit, inklusive Labelpräsenz. Coop hatte letztes Jahr den IP-Käfer einfliegen lassen. Kurz danach zog auch die Migros nach. Diese hatte zwar bereits zahlreiche IP-Produkte im Sortiment, allerdings ohne Käfer.