In den vergangenen zehn Jahren hat in der Schweiz bei beinahe konstanter Milcheinlieferung die Käse- und Quarkproduktion um elf Prozent zugenommen. Abgenommen haben in der gleichen Zeitperiode die Konsummilch- und Butterproduktion. 2022 flossen 47 Prozent der vermarkteten Schweizer Milch in die Käseverwertung, 2013 waren es noch 42 Prozent.

Steigende Käsemengen beim Export und vor allem beim Import

Details auf der Sonderseite im SMP-Marktlagebericht Februar 2023

Die Mehrproduktion wurde zu einem Teil von der steigenden Bevölkerung im Inland konsumiert und zum anderen wurden 13 Prozent mehr exportiert. Hauptanteil an diesem Exportwachstum haben Frisch- und Halbhartkäse. Im Jahr 2022 wurden Käse und Quark im Gesamtwert von rund 705,67 Millionen Schweizer Franken aus der Schweiz exportiert, der Importwert wird auf 501.80 Mio. geschätzt.

Schaut man dies bezüglich der Mengen an, zeigt sich, dass die jährliche Käseimportmenge massiv anstieg, nämlich von 52'133 Tonnen im Jahr 2013 auf 73'077 Tonnen (+20’944 t bzw. +40 %) im Jahr 2022; das sind im Durchschnitt vier Prozent pro Jahr. Die Käseimporte stammen fast ausnahmslos aus der EU und zu über 80 Prozent aus Italien, Deutschland und Frankreich. Die bedeutendsten Kategorien mit den höchsten Importanteilen sind Frisch- und Halbhartkäse.

Käse-Aussenhandelsbilanz mit abnehmendem Exportüberschuss

Im vergangenen Jahr 2022 wurde 62 Prozent mehr Frischkäse in die Schweiz importiert als im Jahr 2013. Total sind das heute 31’044 Tonnen. Im selben Zeitraum sind auch die Exportmengen von Frischkäse gestiegen, und zwar um 81% auf 10’354 Tonnen. Der Importüberschuss ist in dieser Kategorie stark gewachsen.

Weichkäse wurde im Jahr 2022 gegenüber 2013 um 1’856 Tonnen (+16%) mehr importiert, während die Exportmengen um 402 Tonnen (-42%) abgenommen haben. Der Importüberschuss ist in dieser Kategorie leicht gewachsen.

Der steigende Trend beim Export von Halbhartkäse (+ 38% gegenüber 2013) wird durch die gleichzeitig steigende Importmenge (+50%) weitgehend ausgeglichen. Der Exportüberschuss ist leicht gestiegen.

Die Exportmengen bei Hartkäse sind trotz den abnehmenden Mengen beim Emmentaler AOP in den letzten zehn Jahren nur leicht zurückgegangen. Teilweise kompensiert wurden diese Rückgänge dank steigenden Exportmengen bei le Gruyère AOP und bei übrigem Hartkäse. Ferner sind die Importmengen von Hartkäse in der gleichen Zeitperiode um 2’859 Tonnen (+85%) gestiegen. Der Exportüberschuss hat somit um 5’864 Tonnen abgenommen

Die Importmengen von extrahartem Käse wie Grana oder Parmigiano aus Italien sind im betrachteten Zeitraum mit kleinen Schwankungen stabil geblieben. Da die Exportmenge stagniert hat, bleibt der Importüberschuss unverändert.

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Preisschere zwischen Export- und Importpreis verdoppelt
Dem negativen Trend in der Handelsbilanz bezüglich Mengen, steht eine positive Entwicklung in der wertmässigen Handelsbilanz pro Kilogramm Käse gegenüber: Der durchschnittliche Exportpreis pro Kilogramm Käse betrug 2013 CHF 8.39 und ist 2022 um 9.3 Prozent auf CHF 9.17 /kg gestiegen. Der Importpreis pro Kilogramm Käse fiel im Gegenzug von CHF 7.26 um 5.4 Prozent auf CHF 6.87 /kg.

Damit hat sich die Preisschere zwischen Export- und Importpreis in den vergangenen zehn Jahren von CHF 1.13 auf CHF 2.30 pro Kilogramm Käse verdoppelt.