AboMilchmarktMooh ist die letzte Produzentenorganisation der SchweizSamstag, 25. Juni 2022 Jahrelang habe ein Überschuss geherrscht, der von den freien Produzentenorganisationen (POs) auf ihre Kosten habe verwertet und entsorgt werden müssen, blickt die Basisorganisation für einen fairen Milchpreis (Big-M) in einer Mitteilung zurück. Angesichts rückläufiger Kuhzahlen, sinkender eingelieferter Milchmenge und der geplanten Produktionsauflagen werde Milch zur Mangelware. «Der Wind hat deutlich gedreht», meint Big-M.

Suche nach neuen Direktlieferanten

Der Preis auf dem Milchmarkt steige, heisst es weiter, weil POs ihre Milch dorthin liefern können, wo am meisten dafür bezahlt wird. «Pech für die Grossmolkereien», schreibt Big-M. Diese hätten zwar eigene Direktlieferanten, müssten aber auch zum Teil Milch auf dem Markt zukaufen. Man stelle fest, dass Milchverarbeiter seit Monaten «recht aggressiv» versuchen, neue Direktlieferanten zu gewinnen.

Finanzielle Probleme vermutet

MilchmarktElsa will sich zu 50 Prozent an der Aaremilch AG beteiligenDienstag, 14. Juni 2022 Die geplante 50-Prozent-Beteiligung der Migros-Molkerei Elsa an der Aaremilch erklärt sich die Basisorganisation mit finanziellen Problemen. Die neue Käserei zur Verwertung der nun nicht mehr vorhanden Überschussmilch könnte dazu geführt haben, so die Vermutung von Big-M.

Seitenwechsel in der BOM?

Für Big-M stellt sich im Weiteren die Frage, ob die Aaremilch nun innerhalb der Branchenorganisation Milch (BOM) auf die Seite der Verarbeiter wechseln wird. «Oder erreichen wir eine neue Stufe der Einflussnahme des Handels auf die Produzentenpreise?», fragt man sich in der Mitteilung. Partnerschaften könnten eine gute Sache sein. Aber andere Beispiele würden zeigen, dass man seine Interessen nicht mehr richtig einbringen könne, wenn es hart auf hart komme.  «Big-M wartet gespannt, ob und wie die BOM reagiert».