Betrachtet man die Zahlen zur weltweiten Bioproduktion bzw. deren Markt in verschiedenen Ländern, erscheint die Schweiz besonders klein. So werden laut dem statistischen Jahrbuch des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau FiBL in Europa 17,1 Millionen Hektaren biologisch bewirtschaftet – das ist mehr als 16-mal die gesamte LN in der Schweiz (1,04 Millionen Hektaren). Die hohen Preise bringen der Schweiz aber auch einige Podestplätze ein.

Im Vergleich hohe Handelsumsätze

So liegt man mit 3,6 Milliarden Euro hierzulande auf Rang vier der europäischen Länder mit dem wertmässig grössten Biomarkt. Führend sind in dieser Hinsicht Deutschland (15 Milliarden Euro) und Frankreich (12,7 Milliarden Euro). Ganz nach oben geschafft hat es die Schweiz aber bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Bio, diese liegen hierzulande bei 418 Euro. Relativ hoch ist auch der hiesige Bio-Marktanteil mit 10,8 Prozent, wobei die Schweiz hinter Schweden und dem Leader Dänemark (13 Prozent) liegt.

Wachstum auch dank Corona-Pandemie

Zwar beobachtet man schon länger ein Wachstum des Biomarkts, 2020 betrug es aber satte 15 Prozent. Vielerorts seien die Steigerungen zweistellig, teilt das FiBL mit, einen Rekordwert erreichte Deutschland mit einer Zunahme um 22,3 Prozent. Die wesentlich höheren Zuwachsraten werden als Folge der Corona-Pandemie verstanden, in der die Themen Tierwohl, Umwelt und Gesundheit an Bedeutung gewonnen hätten und mehr zuhause gegessen wurde.

Mehr Produzenten, Indien an der Spitze

Dem Strukturwandel in verschiedenen Ländern Europas zum Trotz steigt auch die Anzahl Bio-Produzenten. Von 2019 bis 2020 registriert das FiBL einen weltweiten Zuwachs um 7,6 Prozent auf 3,4 Millionen. Weit vor allen anderen Ländern hat Indien am meisten biologisch arbeitende Produzenten (rund 1,6 Millionen), gefolgt von Äthiopien mit 0,2 Millionen. Auch in Europa gebe es zunehmend mehr Bio-Produzenten.

Weitere Zahlen zum europäischen und weltweiten Biomarkt gibt es hier.