Im vergangenen Jahr haben der Sortenorganisation Appenzeller verschiedene Entwicklungen Schwierigkeiten beschert, wie in der Mitteilung zur Generalversammlung ausgeführt wird:

  • Schwaches Weihnachtsgeschäft 2021
  • Krieg in der Ukraine mit Inflationsraten bis zu 10 Prozent in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt für Appenzeller
  • Preisschub durch den Zerfall des Euros gegenüber dem Franken

Insgesamt sei 2022 geprägt gewesen von einer gedrückten Konsumentenstimmung und starker Kaufzurückhaltung, insbesondere auch in Deutschland.

Mehrheitlich sinkende Absatzmengen

Die Zahlen fürs vergangene Geschäftsjahr sprechen für sich, obwohl es einige Lichtblicke mit positiven Trends gibt:

  • Export: -12,8 Prozent
  • Innlandmarkt: +2,4 Prozent
  • Standard-Vollfett-Produktion: -14,3 Prozent
  • Edel-Würzig: Zunahme im «hohen einstelligen Bereich»
  • Rahmkäse: -1,3 Prozent (hier sieht man Wachstumspotenzial, Neulistungen in weiteren Exportmärkten stehen an)
  • Raclette: + 8 Prozent (v.a. dank den Exportmärkten)
  • Bio: -2,2 Prozent (aber bessere Verfügbarkeit in Deutschland)

13,1 Prozent weniger produziert, um Lager abzubauen

Unter dem Strich resultierte ein Absatzrückgang um 43 Tonnen auf 9'023 Tonnen (-5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die Folge seien hohe Lagerbestände, die durch starke Einschränkung der Produktion abgebaut werden mussten, was wiederum 13,1 Prozent weniger Appenzeller-Käse entspricht, der 2022 in die Keller rollte. In keinem Monat habe auf Budget produziert werden können. Ein breit gefächertes Kommunikations- und Verkaufsförderungsprogramm (von TV-Spots über Plakate bis zu Degustationen und Messeauftritten) half aber, die Verkaufsrückgänge etwas einzudämmen, schreibt Appenzeller.

Der Blick geht nach Übersee

Für die Sortenorganisation hat das Geschäftsjahr 2022 klar die Abhängigkeit vom europäischen Exportmarkt generell und von Deutschland insbesondere sowie das Klumpenrisiko des Euros gezeigt. Langfristig soll der Ausbau der Überseemärkte diese Problematik entschärfen.

Neuer Geschäftsführer
Nach fast 30 Jahren bei Appenzeller geht Christoph Holenstein in Pension. Sein Amt als geschäftsführender Direktor übernimmt Rudolf Hegg, der bisherige Vize-Direktor. Er wurde an der GV gewählt und war bisher als Leiter Marketing und Marktentwicklung bei der Sortenorganisation tätig. Der Leiter Qualitätsmanagement, Pirmin Baumann, ist zum neuen Vize-Direktor gewählt.