9'743 Tonnen Appenzeller Käse wurden 2021 produziert – das zweitbeste Resultat in der Geschichte der Sortenorganisation, wie es in einer Mitteilung heisst. Wie erwartet konnte der rekordhohe Absatz aus dem stark von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr nicht gehalten werden, dies aber nur sehr knapp. Grund dafür sei ein deutlich gesteigerter Absatz im Exportgeschäft.

Potential bei Lizenzverträgen

Was die verschiedenen Varianten des Appenzeller Käse angeht, verzeichnete man höhere Absatzzahlen bei Bio und Edel-Würzig. Ausserdem sind nach der Lancierung des Höhlengold vier länger gereifte Appenzeller Käse im Angebot. Trotz Pandemie habe es keine Lieferschwierigkeiten gegeben, die Rede ist von einer erfolgreichen Produktionslenkung.

2021 wurden laut Mitteilung mit verschiedenen Industriepartnern Lizenzverträge für verarbeitet Produkte abgeschlossen. Die Sortenorganisation sieht in diesem Bereich noch «ein grosses Potential».

Mehr Impulskäufe im Detailhandel

Die neuen Verträge trugen dazu bei, dass im Heimmarkt der Absatz 2021 zwar 7,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs lag, aber doch 6,4 Prozent über jenem von 2019, das noch nicht von der Corona-Pandemie geprägt gewesen ist. Als weitere Erfolgsfaktoren werden Verpackungsoptimierungen, Distributionsgewinne, Innovations-Lancierungen, Degustationen und der Aktivverkauf im Detailhandel sowie eine neue Werbekampagne genannt. Diese habe für Impulskäufe im Laden und an der Käsetheke gesorgt.

Insgesamt zeigt sich die Sortenorganisation sehr zufrieden mit der neuen Werbekampagne, in der bekannte Figuren wie Marylin Monroe oder Charlie Chaplin das Geheimnis des Appenzeller Käse zu erfahren versuchen.

Grüner Teppich und RAUS werden vorgeschrieben

An der diesjährigen Gesellschafterversammlung wurden neben dem Jahresrückblick neue Regelungen zu Nachhaltigkeit und Tierwohl im Basisreglement per Abstimmung verankert:

  • Der Branchenstandard nachhaltige Milch (Grüner Teppich) gilt neu für die Milchproduktion als minimaler Standard.
  • RAUS wird Pflicht für alles Jungvieh ab einjährig und die Milchkühe.
  • Es darf nur Soja nach dem Standard des Soja Netzwerks Schweiz sowie mit der Schweiz oder Europa als Herkunftsland verwendet werden. Ausgeschlossen ist Soja aus Russland und von Russland annektierten Gebieten sowie aus Übersee.
  • Käsereien müssen sich für den Grünen Teppich anmelden, die Branchenlösung «Energiemodell nach 2021» einhalten oder «Fromarte Checkliste Nachhaltigkeit» umsetzen.
  • Handelsfirmen sind verpflichtet, bei Energie und Transport Lösungen wählen, die dem Standard DIN EN ISO 14001 genügen.

Der Sensibilisierung Rechnung tragen

Die Sortenorganisation Appenzeller Käse ist überzeugt, mit der stärkeren Gewichtung von Tierwohl und Nachhaltigkeit einen «wichtigen gesellschaftlichen Beitrag» zu leisten. Ausserdem trage man damit der höheren Sensibilisierung der Konsumentenschaft Rechnung.