So vielfältig wie die Landwirtschaft ist, präsentiert sich auch der Jahresrückblick des Regiobunds Nordwestschweiz, Bern und Freiburg der BauernZeitung. Wir blicken nochmals kurz auf einige Geschichten zurück, die im 2025 einen Platz in der Zeitung fanden.

Die Ausgezeichneten

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Das Porträt von Melanie Ackermann aus dem solothurnischen Wolfwil eröffnete die Sommerserie 2025. Damals erzählte sie, wie sie sich auf die Berufsmeisterschaften Swiss Skills vorbereitet. Da sie zuvor ihre Ausbildung zur Landwirtin am Wallierhof in Riedholz als Jahrgangsbeste abschloss, war sie als Solothurner Kandidatin gesetzt. Der Aufwand hat sich bekanntlich gelohnt. Denn sie darf sich beste Landwirtin der Schweiz nennen, da sie die SwissSkills 2025 gewann.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Der junge Berner Schwinger Michael Moser hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Unter anderem gewann er das Bernisch Kantonale Schwingfest und holte sich am Eidgenössischen einen Kranz. Und erst kürzlich wurde Michael Moser von der Leserschaft der Schwingerzeitung «Schlussgang» zum Schwinger des Jahres 2025 gewählt. Für die kommende Saison will der Landwirt «noch eine Scheibe drauflegen».

Bild: Barbara Loosli
Text: Andrea Wyss

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Florian Nydegger aus Helgisried im Kanton Bern stellte im Sommer 2025 mit seiner Pierolet Freia erfolgreich eine Zuchtfamilie. Er erreichte mit 94 Punkten schweizweit bei Swissherdbook die höchste Punktzahl in diesem Jahr. Die Freude darüber war beim jungen Betriebsleiter gross.

Bild: Florian Nydegger
Text: Peter Fankhauser

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Organisationen und Politik:

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Edgar Kupper, Geschäftsführer des Solothurner Bauernverbands (SOBV) und Mitte-Kantonsrat, kandidierte im Frühling als Regierungsrat. Die erhaltenen 24 459 Stimmen reichten aber nicht, um gewählt zu werden. Ein Umstand, den viele Solothurner Bauern insgeheim gefreut haben dürfte, da ihnen Kupper so als Geschäftsführer erhalten blieb.

Bild & Text: Simone Barth

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Kein Aprilscherz: Das ist der neue Vorstand des Berner Bauernverbands nach der Entschlackungskur und den Gesamterneuerungswahlen. In der Mitte Präsident Jürg Iseli. Die Statutenrevision wurde an der Mitgliederversammlung am 1. April 2025 trotz einiger Bedenken mit grosser Mehrheit angenommen. Zuvor gaben die mit der Revision verbundenen Änderungen viel zu reden. Mit der Annahme der Revision wurde der Grosse Vorstand aufgelöst. Seine Aufgaben übernimmt künftig der Vorstand.

Bild: BEBV
Text: Simone Barth

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Die Junglandwirte unter sich mit Lukas Abt (links), dem Präsidenten der Jula Nordwestschweiz, und Vorstandsmitglied Manuel Salm (Zweiter v. r.). Zum ersten Mal haben sich die Junglandwirte Nordwestschweiz im Kanton Solothurn getroffen. Dies auf dem Hof von Familie Haefely in Hägendorf. Ein Thema war, wie sich mit dem Einsatz von Technik Arbeitszeit sparen lässt.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Viehzucht

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Die diesjährigen Expo Bulle im Kanton Freiburg feierte 2025 ihr 50-jähriges Jubiläum. Fast 700 Kühe in hoher Qualität wurden präsentiert. Darunter auch die Swiss-Fleckvieh (SF)-Tiere. An der SF-Champion-Wahl zur Miss gewählt wurde (v. r.): Kilian Nevada von Daniel und Adelheid Graf, Bleiken. Reserve wurde Sunside Kilian Sf Ivabia aus dem Stall von Christian Stucki, Uebeschi. Zur Mention gewählt wurde schliesslich Kilian Mayla von Fritz Wenger aus Pohlern. Alle drei Gewählten stammen aus dem Kanton Bern.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Bei bestem Wetter ging im April die Eliteschau beider Basel in Bretzwil über die Bühne. Die Basler Viehzüchter stellten an der Eliteschau der beiden Halbkantone rund 140 Kühe der Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh, Holstein, Red Holstein, Brown Swiss und Original vor. OK-Präsident Thomas Aregger (links) überreichte dabei Annens BS Huge Sg Shanaya mit einem Gesamtzuchtwert von 1322 aus dem Stall von Franz Annen die Auszeichnung zur Miss Genetik.

Bild & Text: Daniela Joder

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In der Familie Mast sind alle leidenschaftliche SF-Züchter. Der Familie von Hansruedi und Hanna Mast aus Süri BE gelang das Kunststück, vier Generationen mit je 100 000 kg Lebensleistung im Stall zu haben. Rechts zu sehen ist Mast’s Benua Baileys, Mutter von KB-Stier Mast’s Behrami P, und die vierte Generation 100 000er-Kuh.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Bäuerinnen und Landfrauen

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Das Inforama hat ein Bedürfnis erkannt: Mit angehenden Bäuerinnen ging es am Landwirtschaftstag aufs Feld. Dabei standen Themen rund um die Milchviehhaltung, Ackerbau und Mechanisierung im Mittelpunkt. Die Frauen wollen verstehen, was im Stall und auf dem Feld abläuft und mitreden können, lautete der Tenor, warum sie teilnahmen.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Am Solothurner Bäuerinnen- und Landfrauentag diskutierte Sabrina Stadelmann mit den Solothurner Landfrauen darüber, was Zufriedenheit bedeutet und wie sie erlangt werden kann. «Zufriedenheit wächst, wenn man lernt, sich selbst zu mögen», machte sie dabei deutlich. Durch die Erzählungen der ehemaligen Landfrauenköchin fühlte sich so manche im Saal angesprochen und es wurde dabei emotional mitdiskutiert.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Fabienne Graf hat ihre Prüfung zur Bäuerin mit Fachausweis mit der Note 5,8 abgeschlossen. Dies trotz Bügeldesaster und Bedenken kurz vor der Präsentation ihrer Abschlussarbeit. Dies verriet sie der BauernZeitung im März. Sie will auf Augenhöhe mit ihrem Mann Lukas diskutieren können. Das ist ein Grund, warum sie diese Ausbildung absolviert hat.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Brauchtum

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Wenn Glocken sprechen könnten, hätten sie wohl so einige Geschichten zu erzählen. Beim Viehzüchter Hanspeter Schütz (links) aus dem bernischen Dürrenroth sind sie der ganze Stolz. Mehrere Exemplare erhielt er für seine Simmentaler-Kuh Fly-Away. Sie gewann unter anderem 1999 an der Expo Bulle den Schöneutertitel. Die euterstarke Kuh sorgte damals für viel Furore. Damit sein Geläut wieder zum ursprünglichen Glanz zurückfindet, hat sich Hanspeter Schütz Hilfe gesucht. Albert Wälti (r.) hat die 28 Kuhglocken tagelang mit Chromglanz poliert und zu neuem Glanz erweckt.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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An der Delegiertenversammlung der Bernischen Trachtenvereinigung, dem sogenannten Bott, darf das gemeinsame Singen nicht fehlen. Danach wurde mehrfach und eindringlich deutlich gemacht, dass der Organisation helfende Hände fehlen, die sich unter anderem bei der Fachgruppe Tanzen engagieren. Ansonsten sei das Tanzen und damit ein wichtiges Brauchtum in Gefahr, wurde gewarnt.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Alpauffahrten und auch Alpabzüge sind ein grosses Ereignis für die Älplerfamilien. Das ist auch bei der Familie von Johann und Anita von Grünigen aus Turbach im Berner Oberland nicht anders. Als es langsam hell wird, ist der Tross bereits in Bewegung. Anita von Grünigen geht vorneweg. Die Kühe geben das Tempo vor. Über Schönried, weiter Richtung Saanenmöser, hinauf zum Hornberg und dann weiter bis zur Alp «Oberi Mättle» führt der vierstündige Marsch, wo Tier und Mensch den Sommer verbringen. Während bei dieser Alpauffahrt einzelne Touristen verschlafen aus den Fenstern blicken, sieht es bei vielen Alpabzügen anders aus. Sie sind vielerorts ein grosser Publikumsmagnet und ziehen die Besucherinnen und Besucher in Scharen an.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Wald und Berge

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In wenigen Sekunden wurden am 28. Mai durch den Felssturz von Blatten im Wallis Lebenswerke zerstört. Nebst Wohnhäusern und Höfen hat der Schuttkegel rund 72 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche zerstört, darunter 50 Hektaren besonders ertragreiche Mähwiese. Das Dorf blickt jedoch mit Entschlossenheit nach vorne. Kraft und Motivation dazu schöpft die Bevölkerung auch durch die grosse Solidaritätswelle aus der ganzen Schweiz, erklärte Daniel Ritler, Präsident der Genossenschaft für die Bewirtschaftungsarrondierung im Lötschental anlässlich eines Orientierungsanlasses. Der Landwirt ist von der Naturkatastrophe selbst betroffen und hat seinen Hof verloren.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Im Kanton Freiburg wird jede Alp alle achtzehn Jahre besucht. Der Alpwirtschaftliche Verein bereist jedes Jahr ein anderes Gebiet. Ein Protokoll sorgt dabei für den nötigen Überblick. Beim Besuch wird protokolliert, wie sich die Alp verändert hat, in welchem Zustand sie ist und ob sie überhaupt noch betrieben wird. Heuer war die Zone Aettenberg in der Gemeinde Plaffeien an der Reihe. Das Gebiet erstreckt sich von Sangernboden bis hinauf Richtung Schwarzsee. Besucht wurde unter anderem die Alp Steiners Hohberg im Muscherenschl. Sie wird von Christian und Barbara Stucki mit ihrer Tochter Martina geführt. Die Familie verbringt schon den 23. Sommer auf der Alp.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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Die Nutzung von Energieholz hat im Kanton Bern noch Potenzial. Dies wurde an einer Tagung der Fachvereinigung Holzenergie Kanton Bern im November mehrfach deutlich erwähnt. Um eine Kreislaufwirtschaft konsequent zu betreiben, müssen aber Lösungen her, um die Asche, die aus Holzenergie anfällt, zu nutzen. Von den 80 000 Tonnen Asche, die hierzulande jährlich anfallen, werden nur fünf Prozent in der Zementindustrie weiterverwendet. Der Rest landet auf Deponien. Dabei sei grösseres Potenzial vorhanden, erläuterte Laurent Audergon, Geschäftsführer von Holzenergie Schweiz. Die Asche aus naturbelassenem Holz besteht zu 26 Prozent aus Kaliumoxid. Daher biete sich die Chance, Asche als Kaliumdünger einzusetzen. Schlussberichte zu Studien sollten von Agroscope bald veröffentlicht werden.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Freude und Probleme mit Tieren

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Jährlich traben landauf und landab zahlreiche Fohlen mit ihren Müttern und Besitzern an, um sich den Richtern zu präsentieren. In Heimenschwand im Kanton Bern wurde heuer die Fohlenschau am selben Tag wie die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Pferdezuchtvereins Heimenschwand durchgeführt. Als schönste Stutfohlen gingen im ersten und zweiten Rang zwei Epson-MB-Fohlen von Martin Stegmann, vom Platz. Es sind dies Nairobi die Erstplatzierte (links) und Finja (Mitte). Im 3. Rang (rechts) positionierte sich Havanna von der Lueg (Happyboy) von Werner Oesch. Am Züchterabend gab sich gar der ehemalige Präsident des Schweizer Freibergerverbands, Bundesrat Albert Rösti mit seiner Ehefrau Theres die Ehre.

Bild & Text: Karin Rohrer

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Sie ist gekommen, um zu bleiben – die Asiatische Hornisse. Sie verbreitet sich rasant. Eine Ausrottung des Eindringlings, der die hiesigen Honigbienen bedroht, ist nicht mehr möglich. Darüber sind sich Fachleute aus den Kantonen Bern und beider Basel einig. Im Bild ein noch kleines Nest, das im bernischen Epsach in einem Schopf gefunden wurde. Schädlingsbekämpfer Josua Sommer braucht zur Beseitigung eine gute und dicke Schutzmontur. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, bei der Bekämpfung zur Eindämmung einer weiteren Verbreitung mitzuhelfen. Sichtungen von Tieren oder Nestern sind über die offizielle Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch zu melden.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Auch der Japankäfer ist ein Eindringling, der hierzulande in der Landwirtschaft grossen Schaden anrichten kann. War er im Kanton Wallis bereits 2023 zum ersten Mal und im Baselbiet 2024 entdeckt worden, gab es im Juli dieses Jahres auch einen Fund im Kanton Solothurn. Sofort wurden Massnahmen in der Fundregion um Gunzgen verfügt. In den anderen Kantonen werden Vorsichtsmassnahmen seit den ersten Funden bereits frühzeitig bei Beginn der Saison Fallen aufgestellt, um eine drohende Ausbreitung früh zu erkennen und verhindern zu können. Der Japankäfer kann sowohl als Larve als auch als adultes Insekt Schaden anrichten. Die Larve befindet sich als Engerling im Boden von feuchten Grünflächen und frisst deren Wurzeln ab. Deshalb sind Fussball- oder Golfplätze beliebte Eiablageflächen. Die adulten Insekten verlassen die Grünflächen und befallen verschiedene Pflanzenarten. Dazu gehören Reben, Äpfel, Steinobst, Beeren, aber auch Gemüse, Mais und Wildpflanzen.

Bild: Kantone beider Basel
Text: Andrea Wyss


Erfolgreicher Berufsnachwuchs

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Jeweils im Sommer finden an den landwirtschaftlichen Schulen zahlreiche Abschlussfeiern des Berufsnachwuchses statt. Das war heuer auch am Ebenrain in Sissach der Fall. Die lebhafte Klasse habe nun einen Rucksack voller Gelerntem bei sich, führte etwa Marc Brodbeck, Präsident Bauernverband beider Basel aus. 12 Absolventinnen und Absolventen nahmen im Beisein ihrer Angehörigen und Lehrmeister die Fähigkeitszeugnisse entgegen.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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[IMG 24]Auch im Kanton Wallis wurde der Abschluss Landwirt/in EFZ gefeiert. Die Absolventin Kim Schnidrig (kniend ganz links), begeisterte mit ihrer erfrischenden und beherzten Rede. Sie machte deutlich: «Wir haben gelernt, Verantwortung zu übernehmen für die Tiere, Pflanzen, den Boden und die Gesellschaft. Landwirt sein ist eine Berufung. Wir sichern die Ernährung, die regionale Wirtschaftlichkeit und die Artenvielfalt. Ich bin stolz auf unsere Klasse! Die Welt braucht uns Landwirte! Und nicht vergessen: Wir sind die Besten!»

Bild & Text: Andrea Wyss

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[IMG 25]Das EFZ haben diese Absolventinnen und Absolventen der Inforama-Betriebsleiterschule des Kantons Bern bereits länger in der Tasche. Sie durften im September ihren Weiterbildungsabschluss zum Betriebsleiter feiern und den eidgenössischen Fachausweise entgegennehmen. Bei seiner Rede zog der Schulratspräsident Fred Grunder humorvoll Parallelen zwischen der Arbeit der neuen Betriebsleiter(innen) und dem Schwingen. Es sei nicht auszuschliessen, dass ihnen – wie den Schwingern im Sägemehl auch – einmal ein «Fätzen» gegenüberstehen könne. Der grosse Gegner könne der Konsument sein. Da brauche es mehr als einen «Wyberhaken», um ihn zum richtigen Einkauf zu bewegen, meinte Grunder.

Bild & Text: Andrea Wyss


Schicksale und Emotionen

[IMG 26]Für Sonja Beer aus Eggiwil im Kanton Bern war es ein emotionaler Moment: An ihrer letzten Ausstellung an der 23. Interkantonalen Ausstellungsmarkt von Mitte April in Zweisimmen, holte sie mit ihrer Paprika noch den Schöneuter-Titel.Wegen der Trennung von ihrem Mann Martin beendete sie nach 40 Jahren ihre Zucht. Anfang Juni wurden die Tiere dann in der Markthalle in Schüpbach zum Lauf angeboten. «Ich habe für die Ziegenzucht gelebt, die Tiere bedeuteten mir alles», sagte Sonja Beer gegenüber der BauernZeitung unter Tränen.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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[IMG 27]Jährlich mehrfach brechen auf Höfen Brände aus. So auch im Oktober auf dem Hofacker in Biglen im Kanton Bern. Das Bauernhaus mit Ökonomieteil von Stefan Schwendener und seiner Partnerin Nadine Gerber wurde dabei vollständig zerstört. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Menschen im Haus, die Tiere konnten von der Feuerwehr und Anwohnern gerettet werden. Wie die Kantonspolizei mitteilte, wurde die Brandursache ermittelt. Ein technischer Defekt an einer Gefriertruhe hatte das Feuer ausgelöst. Da die Brandursache rasch gefunden wurde, konnte auch früh mit dem Abtransport der Brandruine begonnen werden. Das Betriebsleiterpaar macht sich nun grundsätzliche Überlegungen zur Betriebsausrichtung und weiss noch nicht, wie alles finanziert werden kann. Derweil hat die Einwohnergemeinde Biglen ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet.

Bild & Text: Isabel Althaus

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Über psychische Probleme zu sprechen ist bei vielen Menschen ein Problem. Dies ganz besonders im ländlichen Umfeld. Ein neuer Verein im Emmental will das ändern. «emMENTAL – Netzwerk psychische Gesundheit» setzt sich für die Sichtbarkeit psychischer Gesundheit ein und möchte Tabus brechen. Die Gründung ist Ende Oktober erfolgt. Der Verein bietet niederschwellige und anonyme Angebote an, die einen ersten Schritt zu einem Gespräch erleichtern sollen, ohne, dass gleich ein Arztbesuch notwendig. Auf der Website sind zudem zahlreiche, bereits bestehende Angebote in der Region Emmental aufgeschaltet. Ein wichtiger Teil beim Netzwerk «emMENTAL» ist der Einbezug von Menschen, die als Betroffene oder Angehörige Erfahrungen im Bereich psychischer Erkrankungen haben – sogenannte Peers. «Wir können mit unseren Erfahrungen abdecken, was andere nicht können.» Und weiter: «Ich will heraustragen, dass man über psychische Probleme sprechen darf und auch soll», erklärte etwa Sarina Wälti.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Menschen und Geschichten

[IMG 29]Er fährt gerne Traktor, schraubt gekonnt an Maschinen herum, und das Melken ist für ihn ein Genuss: Der 26-jährige Baselbieter Dario Rattaggi aus Wenslingen, ist quasi ein Allrounder auf dem Landwirtschaftsbetrieb. Erst als 23-Jähriger hat er die Ausbildung zum Landwirt in Angriff genommen und im Sommer als Jahrgangsbester in Sissach abgeschlossen. Vorher hat Dario die dreijährige Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt abgeschlossen. Wenn Dario Rattaggi selbst einmal Bauer ist, dann soll sein Traumbetrieb so aussehen: «Mit Milchwirtschaft, etwas Ackerbau und mit einem kleinen Lohnunternehmen. Einfach ein Betrieb mit verschiedenen Standbeinen», sagt er. Und dazu gibt es schon ein konkretes Angebot: «Läuft alles nach Plan, darf ich in ein paar Jahren den Betrieb von meinem Onkel übernehmen», freut sich der Junglandwirt.

Bild & Text: Peter Fankhauser

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[IMG 30]Der Generationenwechsel auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bedeutet Veränderungen und ist mit Emotionen verbunden. Die 29-jährige Agronomin Chantal Weber aus Liestal im Baselbiet trägt in diesem Prozess nicht nur die Arbeitskleidung einer Landwirtin, sondern auch die Träume und Zweifel einer jungen Frau. Gemeinsam mit ihrem Mann Stefan will sie die gemeinsame Zukunft auf dem Hof ihres Vaters gestalten. Momentan wird der Betrieb noch als Generationengemeinschaft geführt. Mit viel Elan bringt sich Chantal Weber dabei ein. So unterliegt etwa der grosszügige Hofladen ihrer Verantwortung. In zwei, drei Jahren soll die Betriebsübergabe stattfinden. Trotz aller Freude macht sich die junge Frau auch Gedanken darüber, wo ihr Platz sein wird, wenn sie eigene Kinder hat. «Ich möchte meine Arbeit draussen nicht verlieren. Als Frau ist dies eine schwierige Situation», erklärt sie. Bereits jetzt spricht das Paar viel über die Zukunft und will sich dann den Haushalt aufteilen.

Bild & Text: Andrea Wyss

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[IMG 31]Für Viktor Müller ist Gemüse mehr als nur eine Beilage, es ist «die» Beilage. Mit entsprechend viel Engagement führt er die Müller Gemüsekulturen im Schweissacker in Niederbuchsiten, Kanton Bern. Die wichtigsten Veränderungen nach der Betriebsübernahme im Jahr 2000 waren die Umstellung auf Frischgemüse und die Einstellung der Schweinezucht. Später hat der Betrieb die Schweinemast aufgenommen. «Der Betrieb wuchs stetig, vom Vater hatte ich damals 18,5 ha Land übernommen – heute sind es 55 ha», erklärt der 51-Jährige. Pro Jahr werden rund 150 ha Salat und Gemüse angebaut, gewisse Flächen doppelt bepflanzt. Dazu kommt gepachtetes Land von umliegenden Bauernhöfen. Schon Viktor Müllers Vater hat Gemüse ab Hof verkauft. Diese Wertschöpfung wird beibehalten; so können Kunden Salat und Gurken hier frisch ab Hof erwerben. «Es ist wie ein Schaufenster in den Betrieb, die Leute können sehen, was wir hier vor Ort produzieren», sagt Viktor Müller. Das eigene Sortiment wird mit Gemüse und Salat sowie Fleisch aus eigener Mast und mit Eiern, Obst und Salatsaucen ergänzt. «Damit haben wir ein breit gefächertes Angebot für den Kunden», so der Landwirt.

Bild & Text: Karin Rohrer

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[IMG 32]David Lüthi hat das erste Jahr als Betriebsleiter geschafft. Trotz Herausforderungen blickt er auf ein erfolgreiches Jahr zurück. David Lüthi hat mit seiner Entscheidung keineswegs in den sauren Apfel gebissen. Der Obstbaumeister hat Anfang Jahr mit seiner Frau Marina den Ramlinsburger Familienbetrieb Lüthi Obstbau mitsamt dem grossen Hofladen von den Eltern Ernst und Esther Lüthi übernommen und bereut es nicht. Der Übernahme vorausgegangen waren Gespräche mit der ganzen Familie. Auch Lüthis Geschwister wurden dabei miteinbezogen und haben den Vertrag mitunterzeichnet. «Es macht Sinn, dass die Geschwister mitunterschreiben und bestätigen, dass sie einverstanden sind, mit dem, was da geregelt wurde», macht David Lüthi deutlich. Wettertechnisch war es ein gutes Jahr für den jungen Betriebsleiter. Doch personelle Ausfälle im Sommer brachten eine Menge Zusatzarbeit. Lüthi musste plötzlich Lieferungen ausfahren und auch lernen, Konfitüre zu kochen, erzählt er schmunzelnd.

Bild & Text: Andrea Wyss

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Yvonne Tschachtli aus dem freiburgischen Kerzers kämpft gegen Lebensmittelverschwendung. Jedes Jahr trocknet sie tonnenweise Gemüse und kocht Konfitüren. Dazu hat sie auf dem Gelände des Biogemüsehofs ihres Mannes Jakob Tschachtli einen Verarbeitungsraum im Stil einer Industrieküche eingerichtet. Die Rohwaren bezieht Yvonne Tschachtli aus Überschuss- und Ausschusswaren vom Gemüsebetrieb ihres Mannes und von weiteren Lieferanten, darunter ein Importeur von Südfrüchten. Daher finden sich im Sortiment auch Produkte wie Mango, Ananas oder Kaki. Die Bäuerin erklärt, dass sie die Früchte während der Erntesaison einfriere. Ihr fehle im Sommer und Herbst schlicht die Zeit, um die Früchte direkt zu verarbeiten. Das verwundert nicht, wenn man weiss, dass sie im Sommer 2024 allein rund 20 Tonnen Tomaten geschnitten, getrocknet und verpackt hat. Verkauft wird die Ware an Märkten, im eigenen Hofladen und über den Internetshop.

Bild & Text: Andrea Wyss

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