Dieses Jahr ist die Schweizer Volkskultur Ehrengast der Olma. So stand denn auch der Umzug, der am vergangenen Samstag bei strahlendem Wetter stattfand, ganz im Zeichen von Schweizer Bräuchen und Traditionen. Als die Zürcher Trachtenvereinigung mit ihrem geschmückten Maibaum vorbeizog, wähnte man sich fast ein wenig im Frühling – wären da nicht die leuchtend orangen Herbstblätter an den Bäumen gewesen. Repräsentiert wurden nicht nur verschiedene Volkskulturen, sondern auch deren geografische Vielfalt.

Vollbärtige Freiburger

So hatte etwa die St. Galler Reitermusik mit 20 Blechbläsern und deren unerschrockenen Pferden ein Heimspiel. Die "Barbus de la Gruyère" hingegen – die vollbärtigen Älpler aus Greyerz – kamen als Vertreter der Westschweizer Berggebiete. Dabei zogen sie den typischen Poya-Wagen, gezogen von einem Freibergerpferd mit Fohlen.

Nostalgische Unikate

Auch junge Hornusser führten Ihre Kunst vor, wobei sie wohl zur Sicherheit der Zuschauer etwas abgeschwächt mit einem Tennisball abschlugen, anstelle des originalen «Nouss», der sonst für das typische Geräusch sorgt. Eine praktische Kostprobe boten zudem einige junge Schwinger, die im Sägemehlring des Königswagens die Hosen anhatten. Dazwischen erklangen melodiöse Töne, beispielsweise von Jodlern, Tambourenvereinen oder den Vertretern des Schweizer Drehorgel-Clubs, die ihre nostalgischen Unikate vorführten.

Wo die Platzverhältnisse es ausserdem zuliessen, formierten sich Alphornbläser kurzzeitig
zu einem orchestrierten Zusammenspiel. Schliesslich präsentierten verschiedene Trachtengruppen ihre kostbare Ausstattung, so etwa die Luzerner Trachtenvereinigung, die auch Süssigkeiten unter das Publikum verteilte. Insgesamt gab es 32 Sujets zu bestaunen. Dass Volkskultur Spass macht, bewies auch ein Berner Fahnenschwinger, der lachend seine Fahne weit in die Luft warf.