Am Freitag, 17. Oktober, drehte sich in der Olma-Arena alles um Milchkühe. Da laut Hans-Jörg Meier, Präsident der St. Galler Braunviehzüchter, schweizweit jede vierte Braunvieh-Kuh in der Ostschweiz zu Hause ist, erstaunte es nicht, dass das Braunvieh an der Vierrassen-Eliteschau gleich in sechs Abteilungen antrat. Die Anzahl Holstein-, Fleckvieh- und Jersey-Kühe war hingegen eher übersichtlich. Wer im Vorfeld den Katalog durchblätterte, konnte dabei aber einige bekannte Namen von Züchtern und Kühen entdecken. 

Die Richter Christian Schwyn und Beat Betschart legten eine Punktlandung hin. Genau um 15.30 Uhr waren die Missen erkoren. Schwyn stellte das Fleckvieh ein, zur Seite stand ihm Ringman Raphael Zingg. Ringwomen Tanja und Ehemann Beat Betschart waren für Braunvieh und Jersey verantwortlich. Sie wählten die schönste und beste Kuh jeder Rasse zur «Miss Olma».

Miss Genetik kommt aus Flums

Die Wahl zur Miss Genetik gewann dank ihres Gesamtzuchtwertes von 1224 die Brown-Swiss-Kuh Stella (Vater Haegar) der ehemaligen Braunviehkönigin Patrizia Hobi aus Flums SG. Den Titel Miss-Olma-Brown-Swiss musste Stella aber Alessia (Pete-ET) von Hansueli Lanker aus Waldstatt AR überlassen. Zur Vize-Miss wurde Alasko Prisma von Thomas Roffler-Flütsch, Grüsch GR, gekürt. Dritte in der Miss-BS-Wahl wurde Arrow Alaska von Karl Häcki und Erwin Langensand aus Dallenwil NW.

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Die rote Karene gewinnt

Nicht lange gefackelt wurde bei der Wahl zur Miss Holstein. «Die Farbe ist nicht entscheidend», sagte Experte Beat Betschart. «Sie ist eine klare Siegerin», sagte er und wies auf die imposante Karene. Diese habe ein feines Fundament und ein langes und breites Becken. So holte sich die rote Karene (Atomium-ET) von Gex-Fabry Dominique + Fils aus Muraz (Collombey) den Titel. Betschart gab der Unterwalliserin gegenüber Desteny (Delta-Lambda) von Carmen und Nicolas Lötscher aus Unterbäch (Oberwallis) den Vorzug.

Conny bei den Simmentalern

Auch bei den Simmentalern hatte das Oberwallis gegenüber dem Unterwallis das Nachsehen. Conny (Eiger) in der vierten Laktation mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 7423 kg vom Unterwalliser Pierrot Dubosson aus Troistorrents erhielt den Titel vor der selbst gezüchteten Gemmi (5. Laktation) von der BG Andenmatten + Bellwald aus Eisten.

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Selina – ganz, ganz nah am Zuchtziel

«Ganz grosses Kino», liess Richter Betschart verlauten, als er Selina (Casino-ET) von Niklaus Wittwer aus Hettlingen ZH zur Miss Jersey wählte. Fünf Jersey-Kühe waren angetreten, und Selina sei «ganz, ganz nahe» am Zuchtziel. Die zweitplatzierte Whitney (Cubswin-P) von Marcel Müller aus Freudwil ZH war jedoch die beste Kuh aus Eigenzucht.

Gorwetsch und Orania

Bei einer Herde mit OB-Kühen gehört vielfach ein Stier dazu. Das war an der Olma der dreijährige Brown-Swiss-Muni Gorwetsch, der von seinem Besitzer Thomas Elmiger vom Pfyngut in Susten VS durch die Arena geführt wurde. Der Richter hatte allerdings keine Augen für Gorwetsch, sondern stellte die sieben anwesenden OB-Kühe ein. Orania (Orbiter) von Ruedi Kälin aus Bennau SZ überzeugte ihn. «Eine komplette Kuh mit einem schönen drüsigen Euter», begründete er seine Miss-Wahl beim OB. Die Zweitplatzierte Gioa (Gaio) von Christoph Rhyner aus Nassen SG war die beste Kuh aus Eigenzucht.

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Zuchtfamilie Baba

Ein besonderes Highlight war die Ehrung der Zuchtfamilie Baba. Die starke zehnjährige Biver-Tochter wies nicht nur selbst ein hohes Leistungsniveau aus, auch ihre Nachzucht gefiel: «Eine Zuchtfamilie mit hervorragender Qualität», lobte Hans-Jörg Meier die Tiergruppe der Züchterfamilie Kaderli aus Götighofen TG. Grosses Kino war auch die Ehrung der 100 000-kg-Kühe. Mit sagenhaften 136 451 kg gewann Erna von Familie Piechl vom Lärchenhof in Istighofen TG die Auszeichnung. Erna trägt dank ihres enormen Leistungsausweises auch den begehrten Titel More-than-Milch-Queen.

Neben den Richtern sowie den Ehrendamen Flavia Meier und Amaka Stanley, die um die Wette strahlten, machten auch die Kommentator(innen) einen famosen Job. Es waren dies Sandra Staub beim Fleckvieh, Olivier Buchs bei den Holstein und Christian Steiner bei den Jersey. Heini Stricker und Hans-Jörg Meier teilten sich den Job beim Braunvieh. Sie stellten jede Kuh vor – und zwar so, dass nicht nur Bauernfamilien, sondern auch die nicht-bäuerlichen Zuschauer und Zuschauerinnen auf ihre Rechnung kamen.

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