2017, Vergeletto TI: Fabiano Rauber, seine hochschwangere Freundin Eva Clivio und zwei Gehilfen bewirtschaften die abgelegene Alpe di Arena, nahe der Grenze zu Italien. Acht Grauvieh-Kühe und die 50 Ziegen melken sie von Hand. Ein Garten versorgt sie mit frischem Gemüse und Wäsche waschen müssen sie von Hand. Die Milch verkäst Fabiano auf urtümliche Art, wie es schon seine Aussteiger-Eltern in den 70er-Jahren gemacht haben.

Idylle pur? – Nein. Fabiano hatte eine wilde Jugend, geprägt von Drogen und Alkohol. Letzterer lässt ihn auch heute nicht los. Ausserdem hat er Schulden, sein Hof ist in einem maroden Zustand und es nagen Schuldgefühle an ihm. 

 

Infos zum Film

Der Schweizer Dokumentarfilm «Kühe auf dem Dach» läuft in diversen Kinos der Schweiz.

Weitere Informationen: www.firsthandfilms.ch

 

War es ein Unfall oder Mord?

2016 stirbt ein Mazedonier, von allen Nikola genannt. Fabiano liess ihn schwarz bei sich arbeiten. Nach einem Ausgang ins Tal kehrte Nikola den nicht mehr zurück. Beschäftigt mit viel Arbeit und seinen existenziellen Sorgen, nimmt der Tessiner Bauer an, dem Mazedonier sei es auf der Alp zu streng gewesen. 

Monate später entdeckt ein Wanderer Leichenteile. Es ist Nikola. Die Leute spekulieren, was geschehen sei. Einige sprechen auch schlecht über Fabiano und wollen nicht mehr angemessen für seinen Käse bezahlen. In all diesen Wirren kommt der kleine Santino auf die Welt. Ob alles noch gut kommt? Und wie starb Nikola? War es ein Unfall oder hat ein Mörder, der in der Gegend war, mit seinem Tod zu tun?

Eine Mischung zwischen Krimi und Porträt

Ein spannender Film zwischen Krimi und Porträt eines Alphirten. Mit wunderschönenBildern und einem etwasanderen Blick aufs Alpleben und die Einfachheit des Bauerns. Es ist hilfreich, wenn man im Vorfeld die Beschreibung des Films liest. So kann man der Handlung besser folgen. 

Der Film-Titel «Kühe auf dem Dach» bezieht sich übrigens auf einen Albtraum, der Fabiano regelmässig plagt: Seine Kühe tanzen auf dem Dach der Alpkäserei und wollen nicht mehr aufhören zu feiern, bis die Alphütte in zwei Teile bricht und einstürzt.