AboMilchproduktionDie VMMO will genaue Zahlen und fordert den Richtpreis als absolutes MinimumMittwoch, 19. Januar 2022 Anfang Jahr hatten die Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) angekündigt, sich der paradoxen Situation auf dem Milchmarkt anzunehmen: Milch ist gefragt, gleichzeitig sinken aber die Nettoerträge in der Milchwirtschaft. Man wolle die Position der Produzent(innen) für künftige Milchpreisverhandlungen stärken. Nun sei ein Meilenstein erreicht, heisst es in einer Mitteilung der VMMO.

Höherer Ertrag, aber keine Kostendeckung

Die VMMO haben Agridea damit beauftragt, für einen Modellbetrieb mit 50 Kühen im Talgebiet die Milchproduktionskosten zu rechnen, basierend auf aktuellen Preisen und Kosten. Laut Mitteilung haben diese Berechnungen für März 2022 zwar dank höheren Preisen für abgehende Kühe und Tränker eine Ertragssteigerung ergeben. Diese habe aber nicht ausgereicht, um die erhöhten Kosten auszugleichen. «In der Konsequenz haben die Milchproduzenten im untersuchten Zeitraum aufgrund der gestiegenen Kosten netto weniger verdient», so das Fazit.

Selbst aktualisierender Index ist geplant

Damit ist es schwarz auf weiss, dass die derzeitige Kostenlawine die höheren Milchpreise «mehr als auffressen», wie es die VMMO formulieren.

In einem nächsten Schritt werde Agridea einen sich selbst aktualisierenden Ertrags- sowie Kostenindex für verschiedene Betriebstypen entwickeln, wiederum im Auftrag der VMMO.

Neue Resultate im Herbst

Die Indizes sollen auf einer Passwort-geschützten Plattform zur Verfügung stehen, heisst es weiter. Als Datengrundlage werde unter anderem ein neues Datensilo der Agridea verwendet. Weitere Resultate erwartet man im Verlauf des Herbsts 2022.