«Die gegenwärtige Situation der Zuckerrübenproduzenten ist dramatisch», heisst es in der Medienmitteilung des Kanton Freiburg. Durch die beiden Krankheiten SBR und Viröse Vergilbung gingen die Erträge in Tonnen sowie der Zuckergehalt pro Hektare drastisch zurück. Die Verluste reichen bis zu 50 Prozent. Der Zuckergehalt liege bei weniger als 12 Prozent (in den letzten Jahren: Durchschnitt 17,7 Prozent). Man schätzt, dass aufgrund des Verbots von Gaucho 2019 und dem Mangel an verfügbaren Alternativen die Situation andauern wird. 

Landwirte geben Zuckerrübenproduktion auf

Viele Landwirte seien entmutigt und würden auf den Anbau von Zuckerrüben verzichten. Im Kanton Freiburg verzeichnete man Anfang Januar einen Rückgang der Flächen von 22 Prozent (2020: 1460 ha; 2021: 1150 ha).

«Dieser Rückgang der freiburgischen Produktion, die 8 % der Schweizer Produktion ausmacht, gefährdet die Herstellung von Schweizer Zucker, insbesondere im Werk Aarberg», heisst es in der Medienmitteilung. 

Finanzhilfe in Form einer Prämie

Der Freiburger Staatsrat habe sich an seiner Sitzung vom 19. Januar 2021 dafür ausgesprochen, während drei Jahren eine dringende Finanzhilfe zu gewähren, «um die freiburgische Zuckerrübenproduktion aufrechtzuerhalten und den Fortbestand der Zuckerfabrik Aarberg zu sichern.»

Jährlich sollen in Form einer Prämie 600 bis 640 Franken pro Hektare ausbezahlt werden. Finanziert würde die Prämie zu gleichen Teilen vom Staat und von den Zuckerrübenproduzenten über einen Solidaritätsbeitrag von 4 Franken pro Tonne Zuckerrüben, die der Zuckerindustrie geliefert wird. 

Schriftliche Teilnahme erforderlich

Sobald das Dispositiv von der ausserordentlichen Versammlung der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer genehmigt worden ist, tritt die kantonale Hilfe in Kraft. Jeder Produzent, der an diesem Hilfsprogramm teilnehmen möchte, muss seine Bereitschaft bei der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer schriftlich deponieren, heisst es.