Die  Corona-Pandemie habe Veränderungen gebracht, mit denen man sich arrangieren müsse. Das sagte der stellvertretende VMMO-Präsident, Sepp Neff, nach der Delegiertenversammlung der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) vom 9. April 2021. Und Veränderungen waren an dieser DV etliche zu verzeichnen.

Die Kontakte fehlten

Weil sie online durchgeführt wurde, gab es im Anschluss an die Versammlung weder einen Apéro noch ein Mittagessen. Geleitet wurde die Versammlung von Urs Werder, Neffs Kollege im Vizepräsidium der VMMO. Der sich nach einer Rückenoperation in Genesung befindende VMMO-Präsident Hans Peter Egli wurde für sein kurzes Grusswort von Zuhause aus in die Konferenz zugeschaltet. Egli bedauerte es, dass im vergangenen Jahr viele persönliche Gespräche und Kontakte nicht stattfinden konnten und versicherte, dass sein  Genesungsprozess gut verlaufe.

An der Versammlung beteiligten sich gut 80 von 200 VMMO-Delegierten. Diese hatten die Möglichkeit, im Verlaufe  der DV online in schriftlicher Form Fragen zu stellen. Bei den traktandierten Geschäften war dies nicht der Fall. Beschlüsse wurden an der Versammlung keine gefasst. Die Abstimmungen erfolgen auf dem schriftlichen Weg.

Lob für Stellungnahme

In seinem Ausführungen wies Geschäftsführer Markus Berner unter anderem auf die Stellungnahme der Genossenschaft VMMO zu einem Gesuch der Ostschweizer Käserei Imlig hin. Diese gelangte mit folgendem Gesuch für den Veredelungsverkehr an die Oberzolldirektion: Für die Produktion von Exportkäse soll über einen Zeitraum von drei Jahren der Import von drei Millionen Kilogramm Milch bewilligt werden (wir berichteten). Die Genossenschaft habe mit klaren Worten gegen dieses Gesuch Stellung genommen und sei dafür von vielen Seiten gelobt worden, stellte Berner fest. Leider habe die Oberzolldirektion das Gesuch aber trotzdem bewilligt.

 

Erhebliche Mietzinsausfälle

Für die VMMO, die sich aus Finanz- und Vermögenserträgen finanziert und keine Mitgliederbeiträge erhebt, war das Covid Jahr 2020 herausfordernd.Es galt es mit den vom Lockdown betroffenen Mietern der genossenschaftseigenen Liegenschaften gangbare Lösungen zur erarbeiten. Die Mietzinsausfälle bei den Gewerbeliegenschaften sind der Hauptgrund für das in der Jahresrechnung 2020 ausgewiesene Minus von 286 952 Franken. Trotz dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zahlten die VMMO ihren Mitgliedern im vergangenen Jahr über 900 000 Franken aus. Zudem konnten 2020 nur wenige Veranstaltungen durchgeführt werden. pd

 

Bauprojekt kommt voran

Markus Berner informierte auch über den Stand des laufenden Bauprojekts der VMMO im zürcherischen Elgg. Sieben  der acht Wohnungen sind bereits vermietet. Im Sommer wird auch Denner mit einer Filiale an diesem Standort einziehen. Die wegen Corona sehr angespannte Lage, mache es aber schwierig, für die von der Gemeinde Elgg vorgeschriebenen Gewerbeflächen Mieter zu finden, sagte Berner. Weiter informierte er, dass die Renovation des Hotels Waldhaus am See in St. Moritz, das im Besitze der Genossenschaft ist, teurer ausgefallen ist als budgetiert. Da die Bauabrechnung mit 3,225 Millionen Franken die Summe von 3 Millionen Franken übersteigt, fällt die Bewilligung dieses Kredits nun in die Kompetenz der VMMO-Delegierten.

Hoher Anteil an A-Milch

Im Anschluss an die Versammlung präsentierte SMP-Vizedirektor Pierre André Pittet eine umfassende Analyse der Situation auf den Milchmärkten. Er kam dabei zum Fazit, dass man auf eine gute Entwicklung zurückschaue könne: Die Preise für A- wie auch für B-Milch hätten sich verbessert, stellte er fest. Zudem sei der Anteil der Milch, die im A-Segment vermarktet werde, hoch.

Pittet hob hervor, die SMP werde sich mit allen Mitteln gegen Versuche wehren, die Verkäsungszulage zu senken. Es sei an der Politik, die nötigen Mittel  zu finden, um diese Zulage in der bisherigen Höhe zu erhalten. Im Kontext der offenen Grenzen für die gelbe Linie sei die Verkäsungszulage unerlässlich zur Stützung der Milchpreise.