Für die Wiederauferstehung des Tirolerhuhns brauchte es laut dem Verein Patrimont Schweiz drei Zutaten: Appenzeller Spitzhaubenhühner und Geflügel der italienischen Rasse Polverara sowie viel Wissen um die Genetik. Das Resultat ist das Neu-Tirolerhuhn, das heute von 20 Schweizer Züchtern gehalten werde. 

Bedächtiges Gemüt geerbt

 

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Das Neu-Tiolerhuhn hat laut Patrimont die Bedächtigkeit der Polveraras übernommen. So seien die Hühner kaum nervös und fliegen nur wenig, lassen sich dafür aber problemlos anfassen und aufheben. Damit seien die Tiere auch für Kinder geeignet. 

 

Polevara ist eine alte italienische Rasse, die in der gleichnamigen Gegend im Mittelalter aus Haubenhühnern der östlichen Alpen gezüchtet worden sei. Sie soll heute äusserst selten sein.
(Bild Verein Patrimont)

 

Zuerst vorwiegend schwarz, dann bunt

Obwohl die bei der Rückkreuzung verschiedene Farbschläge verpaart worden seien, hatte die ganze erste Nachzucht ein schwarzes Gefieder, schreibt Patrimont Schweiz. In den Bergen sei dieser Farbton für die Vögel sinnvoll: Greifvögel würden sie so eher für Raben halten und weniger angreifen. In den folgenden Generationen seien dann andere Farben aufgekommen, während das Erscheinungsbild stabil geblieben sei. Heute überwiege eine bunte «Bauernhof-Farbenmischung.

 

Spitzhaubenhühner wurden laut Patrimont schon im 15. Jahrhundert in Salzburger Klöstern gezüchtet. Die Rasse sei in den grössten Teilen des zentralen und östlichen Alpenraums verbreitet gewesen. Originale Restbestände habe man vor längerer Zeit im Kanton Appenzell gefunden. Heute kümmert sich die Stiftung Pro Specie rara um die Appenzeller Spitzhaubenhühner.  

 

 

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Spitzhaubenhühner sind trotz ihres filigranen Äusseren robust und können gut klettern. (Bild Pro Specie rara)

 

Kein Kamm, dafür Hörnchen

Wie das Spitzhauben- ist auch das Neu-Tirolerhuhn robust. Es hat einen kleinen Kehllappen und statt eines Kamms zwei Hörnchen und eine Federhaube auf dem Kopf, beschreibt Patrimont die neue alte Rasse. Die mittelgrossen Tiere seien bestens angepasst an den Lebensraum in den Alpen und Voralpen.

 

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Das Neu-Tirolerhuhn wird als Zweinutzungsrasse bezeichnet, mit recht guter Legeleistung (160 bis 200 Eiern pro Jahr, die 52 bis 58 Gramm wiegen) und magerem Fleisch mit gutem Geschmack. Eigentliche Farbschläge müssten bei der Neuzucht noch gefestigt werden, da momentan ein bunter Mix dominiere.  

 

 

 

 

(Bild Verein Patrimont)

 

 

 

Neu-Tirolerhuhn kaufen

Auf Anfrage stellt der Verein Patrimont nach eigenen Angaben den Kontakt zu Schweizer Züchtern her.

Verein PatriMont-Schweiz
c/o Ulrich Egli, Aktuar
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