AboMartin Kaske auf Du und Du mit einem Kalb. Der Geschäftsführer des KGD zeigte anlässlich der Delegiertenversammlung wieder einmal deutlich auf, wofür sein Herz schlägt: fürs Kalb. (Bild zVg)KälbergesundheitsdienstDem Kälbergesundheitsdienst wird es trotz Zusammenschluss nicht langweiligDonnerstag, 8. Juli 2021 Für die Branche ist es keine Neuigkeit. Auf die Neuerung im Rindviehgesundheitsbereich wurde im Vorfeld bereits mehrfach aufmerksam gemacht. Dennoch dürfte sich in den kommenden Jahren in diesem Bereich auch für die Bauern einiges tun. Allen Rindviehhaltenden und Tierärzten steht nämlich mit Rindergesundheit Schweiz (RGS) ab dem 1. Oktober 2021 ein neuer Tiergesundheitsdienst unterstützend zur Seite. Der bisherige Rindergesundheitsdienst (RGD) und der Kälbergesundheitsdienst (KGD) bündeln darin ihre operativen Tätigkeiten. Dadurch entsteht ein breit abgestützter Tiergesundheitsdienst, der die Präventiv- und Bestandesmedizin in der Rindviehhaltung ausbauen und stärken soll.

Von den Standorten Zollikofen und Zürich sowie von einer Aussenstelle in der Westschweiz aus ist Rindergesundheit Schweiz in der ganzen Schweiz tätig. Was sind die Gründe für diese Neuerung? RGS ist der Organisation Nutztiergesundheit Schweiz (NTGS) angegliedert. Dieser Trägerverein wurde am 26. Juni 2020 von den nationalen Organisationen der Tierhalter, Tierzüchter und Viehhändler gemeinsam mit den Tierärzten, der Vetsuisse-Fakultät und der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte gegründet.

Verordnung ist Grund

Der Bund hat im letzten Jahr mit der neuen Verordnung über die Unterstützung der Tiergesundheitsdienste geregelt, dass Finanzhilfen des Bundes nur ausgerichtet werden, wenn die Tiergesundheitsdienste bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass Tiergesundheitsdienste als Verein oder Genossenschaft organisiert sind oder von einem Verein oder einer Genossenschaft (Trägerorganisation) getragen werden. Entscheidend für diese Weiterentwicklung ist, dass die Präventiv- und die Bestandesmedizin in der Gesundheitsförderung der Nutztiere zunehmend wichtig werden. «Sämtliche Ansätze zur Stärkung der Tiergesundheit und des Tierwohls wie beispielsweise der sachgemässe Einsatz von Antibiotika zeigen, dass das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren und vorbeugende Massnahmen für das einzelne Tier, den Bestand und die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung entscheidend sind», heisst es bei der Organisation NTGS.

Beratung und Diagnostik

RGS setze sich in Zusammenarbeit mit den Tierhaltern, der Wissenschaft und den Bestandestierärzten bei allen Rinder haltenden Betrieben für die Präventiv- und Bestandesmedizin ein. Dazu gehören ein ganzheitliches Gesundheitsprogramm und ein Angebot bestehend aus Bestandesdiagnostik, -beratung und Unterstützung der Bestandestierärzte bei der Bestandesbetreuung. Die unterschiedlichsten Produktionsrichtungen, sei dies Zucht oder Mast, Stallhaltung oder Weidehaltung, sollen Nutzniessende sein.

Die Dienstleistungen von RGS decken ein breites Spektrum ab und vermitteln Wissen und Erfahrung zur Förderung der Tiergesundheit in der Praxis. Dies beinhaltet Grundleistungen, Fachkonzepte zu konkreten Fragestellungen, Fortbildungskurse, die mündliche Beratung und die Unterstützung vor Ort durch Spezialisten. Antrieb werde die Frage sein: «Was braucht die Branche?» So starte man mit dem Ziel vor Augen, noch stärker an die Basis zu gelangen.