«Das Jahr 2018 hat uns gezeigt, dass wir mit der Natur aber nicht gegen sie arbeiten müssen.» So begrüsste Präsident Markus Gerber, die 490 Anwesenden an der Delegiertenversammlung von Swissherdbook, die am Dienstag in Bern stattfand. «Was mich aber bei der heutige Klimadiskussion am meisten stört, ist, dass bei der Forderung nach sofortigem Klimanotstand, die Massnahmen dazu meistens von anderen zu tragen sind.» Die Anforderungen der Stadt an das Land seien meistens von der ideologischen Seite geprägt. «In der Stadt will man das totale Angebot, sei es bei Kultur, Freizeit oder Shopping. Auf dem Land soll hingegen wie vor 200 Jahren gearbeitet werden», sagt Gerber und nimmt dabei Bezug auf die Trinkwasserinitiative sowie die Präsenz von Wolf und Bär.

Genomik wird immer wichtiger

Swissherdbook schaut mit einer grossen Zufriedenheit auf das vergangene Jahr zurück. Die Genomik ist zu einer unverzichtbaren Informationsquelle für die unterschiedlichen Zuchtprogramme geworden. Vor allem bei der Rasse Holstein sei die Dominanz Nordamerikas gross. Es werde viele Samendosen von dort ausschliesslich gesext verkauft, um zu verhindern, dass die Konkurrenz auch einen Sohn von diesen berühmten Spitzenreitern auf der Liste der genomischen Stiere hat. Gerber spricht von einer Sklaverei in der Zucht.

Matthias Schelling, der Direktor, blickte in der Jahresrechnung auf ein «erfreuliches Geschäftsjahr 2018» zurück. Die Mitglieder über die Genossenschaften haben leicht abgenommen und die direkten Mitglieder sind dagegen gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden weniger Milchleistungsprüfungen durchgeführt und auch weniger Lineare Beurteilungen.

Weniger rote Kälber geboren

Die Zahlen der registrierten Kälbern zeigen, dass sich der Rückgang bei der Rasse Red Holstein nochmals akzentuiert hat. «Es ist unsere Aufgabe mit den Partnern zusammen zu arbeiten und geeignete Stiere zu finden damit der Trend gebremst werden kann», sagte Schelling. Am stärksten zugenommen haben hingegen die Rassen Holstein und Montbéliarde.

 

Seit mehr als 50 Jahren als Milchwäger im Dienst

Besonders dankte Markus Gerber den rund 1'500 Milchkontrolleuren, die für sie in der gesamten Schweiz eine unverzichtbare Arbeit verrichten. Einige von ihnen machen dieses Amt schon bereits seit vielen Jahren. Für 50 Jahre Milchkontrolle wurden geehrt: Bernard Brunner, Sornetan BE; Christian Gerber, Les Reussilles BE; Gottfried Käser, Alchenstorf BE und Marie Scheidegger-Härri aus Häusernmoos BE.

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Einige der geehrten, nahmen ihr Dankesgeschenk persönlich entgegen. (Bild jba)

Bereits 55 Jahre machen Francis Desarzens, Baulmes VD; Joseph Gogniat, Epiquerez JU; Otto Leuenberger, Rüegsbach BE; Michel Turin, Romantel-sur-Morges VD, Fritz Wenger-Bieri, Süderen BE; Paul Zurbrügg, Achseten BE.