Mit rund 17 000 Unterschriften haben 14 Tierschutz-Organisationen eine Petition in Bundesbern übergeben. Sie fordern ein gesetzliches Verbot für PMSG in der Schweizer Schweinezucht. Dasselbe will Nationalrätin Meret Schneider (Grüne, ZH) per Motion erreichen.
Keine Zahlen
PMSG dient bei Schweinen zur Brunstzyklus-Regulierung und zur Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen. Nach öffentlichen Berichten über tierquälerische Methoden zur Gewinnung des Hormons von trächtigen Stuten im Ausland hat Suisseporcs die Aufnahme eines Verbots in die QM-Richtlinien beantragt. Es ist seit drei Jahren in Kraft und gilt somit für gut 90 % der Schweizer Schweinebetriebe, wie Suisseporcs-Geschäftsführer Stefan Müller erklärt. Ob die restlichen knapp 10 % der Betriebe, die nicht nach den Richtlinien QM Schweizer Fleisch produzieren, PMSG einsetzen, dazu gebe es keine Zahlen.
Tierschützer und Meret Schneider wollen Rechtssicherheit schaffen. Es gehe um gleiche Regeln für alle Schweinebetriebe und darum, die Schweiz als tierschutztechnische Vorreiterin zu positionieren. Ausserdem gibt es die Befürchtung, die Branche könnte das Verbot bei QM «jederzeit wieder rückgängig machen».
Quasi ein Schuss ins Knie
Dafür gebe es derzeit keine Anzeichen, stellt Stefan Müller klar. «Wir kämpfen mitdem von uns selbst finanzierten Basismarketing ‹Saugut!› gegen falsche Mythen rund um die Schweinehaltung an», gibt er zu bedenken. Da wäre eine Rückkehr zu einem Medikament zweifelhaften Ursprungs quasi «ein Schuss ins Knie».
Das privatrechtliche Verbot habe damals die grosse Mehrheit der Schweinehaltenden unterstützt, fährt Müller fort. «Ich finde es fast wichtiger, dass wir ein solches Thema innerhalb der Branche lösen können.» Das sei wertvoller, als wenn ein Gesetz es von oben diktiert hätte.
Aber sollte PMSG einmal aus einwandfreier Herstellung verfügbar sein, so sieht Müller keinen Grund, warum es nicht wieder erlaubt werden sollte. Da wäre ein Verbot auf Gesetzesebene ein Hindernis.