Poultry Farmers Management Systems ist ein Start-Up, dessen Gründer um die Not der Geflügelhalter in Kamerun und anderen Ländern Afrikas kennt: Henry Ngale Foretia musste eines Morgens feststellen, dass ein Grossteil seiner Tiere über Nacht verstorben waren. Er gab seine Geflügelfarm auf und widmete sich stattdessen der Lösung des Problems, nämlich der unzureichenden tierärztlichen Versorgung und damit hohen Sterblichkeit der Tiere in der afrikanischen Geflügelfleischproduktion.

Das Smartphone bringt den Tierarzt digital

Millionen von Züchtern in Kamerun und weltweit benutzen Smartphones, stellen Foretia und sein Team fest. Hingegen sind Tierärzte teuer, der Weg zu den Bauernhöfen oft beschwerlich und lange sowie Laborkapazitäten für die Analyse von Proben vor Ort begrenzt. Ausserdem sei es schon vorgekommen, dass Tierärzte durch unzureichende Biosicherheitsmassnahmen versehentlich Krankheiten auf die Betriebe einschleppten.

Unter Berücksichtigung dieser Fakten suchte man eine Lösung in der Digitalisierung, genauer gesagt einer App. «SaveTheChicken» kann laut der Beschreibung auf der Crowdfunding-Plattform there-for-you.com durch künstliche Intelligenz anhand von Fotos (eines Huhns oder dessen Kot) eine Diagnose stellen. Diese wird durch einen zertifizierten Tierarzt bestätigt und dem Tierhalter mitgeteilt. Auch das Ausstellen von Rezepten für Medikamente oder ein Videoanruf bei einer veterinärmedizinischen Fachperson sollen dank App möglich sein.

[EXT 1]

Weiterentwicklung für die Vogelgrippe

Auf diese Weise könnten Milliarden von Hühnern gerettet werden, so die Vision des Start-Ups. Ausserdem soll SaveTheChicken bei der Skalierung afrikanischer Farmen helfen und damit auch bei der Deckung der steigenden Nachfrage nach tierischem Eiweiss durch die wachsende Bevölkerung. Insgesamt liessen sich so der Lebensstandard der Menschen und der Tierschutz verbessern.

Die App müsse allerdings noch weiterentwickelt werden, heisst es weiter. Im Fokus steht dabei die Vogelgrippe, für die künftig auch eine digitale Früherkennung ermöglicht werden soll. Dazu planen Henry Ngale Foretia und seine Mitstreiter aus den Bereichen Veterinärepidemiologie, Veterinärmedizin, Geflügelzucht, Tierernährung und Softwareentwicklung unter anderem Daten auf Betreiben zu sammeln.

Finanzierungsziel 10'000 Franken

Für sein Projekt gibt das Start-Up ein Finanzierungsziel von 10'000 Franken an. Jeder Franken werde sorgfältig und immer im Interesse der Tiere eingesetzt, so das Versprechen.

Gerade angesichts der zunehmenden internationalen Aufmerksamkeit für die Viehzucht als Folge des Auftretens von Zoonosen und Covid-19 werde es immer wichtiger, dank wirkungsvoller Diagnoseinstrumente für Landwirte zu einem besseren Lebensmittelsystem beizutragen. «SaveTheChicken» könnte da weltweit von Nutzen sein.

Das Crowdfunding und weitere Informationen finden Sie hier.