Die Lage am Schweizer Eiermarkt bleibt angespannt, schreibt der Branchenverband Gallosuisse. Die Nachfrage nach Schweizer Schaleneiern ziehe weiter an. Die Eiervermarkter reagierten mit einer erneuten Steigerung der Produktion. Es muss aber auch vermehrt auf Importe zurückgegriffen werden.
Aufzüchter, Pouletproduzenten und Elternbetriebe steigen auf Konsumeier um
Laut Gallosuisse sind bereits weitere neue Ställe für das kommende Jahr in Planung, um die Marktlage etwas zu stabilisieren. Von den Eiervermarktern werden auch neue Wege gegangen. So sind zum Teil Aufzüchter, Pouletproduzenten oder auch Elterntierbetriebe auf die Konsumeierproduktion umgestiegen. Dies seien aber nur mittel- bis langfristige Lösungen, weil eine Umstellung viel Zeit und Aufwand benötige und die behördlichen Auflagen die Projekte teils massiv verzögerten, erläutert Gallosuisse die Schwierigkeiten.
Ebenfalls die vorgelagerten Stufen seien sehr statisch und benötigten eine lange Vorlaufzeit, weshalb nicht auf kurzfristige Marktschwankungen reagiert werden könne. Das planmässige Wachstum in der Bio-Eierproduktion von 1,6 % oder rund 3 Mio. Eier bis Ende Jahr werde vom Markt aufgenommen. Saisonbedingt ziehe auch hier die Nachfrage an. Aufgrund des starken Absatzes von Bio-Schaleneiern fehlten ebenfalls Verarbeitungseier.
Keine Entspannung bis Ostern in Sicht
Allgemein bleibt bei den Verarbeitungseiern die Lage sehr angespannt. Da die Nachfrage stetig wachse und auf der anderen Seite praktisch die ganze Produktion als Schaleneier abgesetzt werde, könnten nur geringe Lagerbestände aufgebaut werden. Eine Entspannung der Lage sei hier bis nach Ostern nicht absehbar, prognostiziert Gallosuisse. Auch hier muss vermehrt auf Importe zurückgegriffen werden. Die Situation im europäischen Eiermarkt zeigt sich jedoch ähnlich wie in der Schweiz. In Deutschland wurden heuer in den ersten sechs Monaten rund 6,14 Mia. Schaleneier im Einzelhandel verkauft. Das sind 4,5 % mehr als im Vorjahr.