AboTopleistung und Langlebigkeit: Die 12-jährige Jongleur Elisa (derzeit bei 110 000 kg Milch) mit Besitzerin Andrea Arpagaus, gezüchtet vom 2019 verstorbenen Adrian Arpagaus.Jubiläum125 Jahre Braunvieh Schweiz: Feierstunde mit ein paar SorgenfaltenDienstag, 1. März 2022 In der Vision von Braunvieh Schweiz, die zum 125-järhigen Verbandsjubiläum präsentiert wird, prägt die braune Kuh das Bild einer nachhaltigen Schweizer Milchproduktion. Dabei ist man sich bewusst, dass «Nachhaltigkeit» hier nicht nur «grün» heissen darf. Ebenso wichtig sei die emotionale Heimat, Leidenschaft und Tradition für die Züchter – und nicht zuletzt muss die Wirtschaftlichkeit stimmen. Diese nimmt in der Strategie 2030 eine zentrale Rolle ein.

«Es funktioniert»

Ökologische Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu vereinen, das funktioniert, betont Braunvieh Schweiz. Die Rasse sei biologisch dank guter Gesundheit, Leistung, Fruchtbarkeit und Milchqualität äusserst wirtschaftlich, wozu das konsequente Verfolgen einer ausgewogenen Zucht beitrage.

Was die Kostenseite angeht, werden die Vorteile einer «Produktion aus eigener Kraft» anstelle von Leistung um jeden Preis hervorgehoben. Es gehe darum, möglichst viel Milch aus gutem, eigenem Grundfutter zu produzieren. Eine ansprechende Milchleistung müsse für wirtschaftliches Handeln garantiert sein, während die Ausrichtung der Produktion von konventionell und intensiv bis zu biologisch und extensiv reichen könne.

Premiumpreise für Braunvieh-Produkte

Um die Qualitätsvorteile von Brown Swiss unter dem Motto «More Than Milk» und jene von Original Braunvieh («Für Milch und Fleisch») bei der Vermarktung finanziell abzugelten, prüfe man den Aufbau einer Konsumentenmarke. Ähnlich wie beim Natura-Beef-Programm für die nachhaltige Fleischproduktion soll eine solche Marke den teilnehmenden Betrieben Premiumpreise ermöglichen. Natura Beef sei bereits sehr erfolgreich und einige Milchverarbeiter und Käsereien unterschiedlicher Grösse würden bereits fast ausschliesslich die Milch von braunen Kühen nutzen, gibt Braunvieh Schweiz zu bedenken. Die Ausgangslage scheint also günstig.

Die Vorteile mess- und beweisbar machen

Zur neuen Marke würde auch – wiederum wie beim Natura Beef – ein entsprechendes Zertifizierungssystem gehören, das sich derzeit im Aufbau befinde. Das Ziel: Nachhaltigkeit und Qualitätsmerkmale der beiden Zuchtrichtungen mit konkreten Kennzahlen mess- und beweisbar zu machen. Man wolle zusammen mit Partnerorganisationen die Betreibe bei der Datenerhebung und Auswertung unterstützen sowie entsprechende Beratung anbieten. «Damit stellen wir betriebsrelevante, tagesaktuelle Informationen sicher, die unseren Züchtern helfen, ihre Betriebsleistung ökonomisch und ökologisch zu optimieren.»

Generell legt die Strategie 2030 einen weiteren Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung innovativer digitaler Dienstleistungen, damit die Verbandsmitglieder ihre Betriebe auch im ökonomischen Sinn nachhaltig in die Zukunft führen können.  

Wettbewerbsvorteil dank vorbildlicher Haltung

Verarbeiter, Handel, Konsumentenschaft und Politik fordern das positive Bild der Milchviehhaltung ein, fährt Braunvieh Schweiz fort. Die Kriterien zu erfüllen, bringe einen «entscheidenden wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil» am Markt für Zucht- und Produktionsbetriebe. Für den Verband gehören zu dieser ökologischen Nachhaltigkeit eine standortgerechte, graslandbasierte Produktion nach anerkannten Tierwohl-Kriterien mit Weidehaltung oder Freilaufställen sowie kurze Transportwege und Ressourcenschutz. Die sommerliche Nutzung von Alpen und der hohe Braunvieh-Anteil im Berggebiet würden die ökologische Nachhaltigkeit der Rasse unterstreichen.

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Die Strategie Braunvieh Schweiz 2030 zusammengefasst
Der Verband strebt eine nachhaltige Positionierung auf drei Ebenen an:
-der ökonomischen, der sozialen und der ökologischen Nachhaltigkeit
-Die Eigenschaften der braunen Kuh fördern diese nachhaltige Positionierung
-Innovative digitale Leistungen unterstützen die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit unserer Mitglieder
- Langfristig soll die Qualitätsführerschaft von Braunvieh am Markt finanziell abgegolten werden
- In der Verbandsvision prägt die braune Kuh das Bild einer nachhaltigen Schweizer Milchproduktion