Schweizer Schweinehalter in einem schweinedichten Gebiet sind gefährdeter für luftübertragene Erreger wie Enzootische Pneumonie (EP) und Influenza. Das schweinedichteste Gebiet der Schweiz ist das Luzerner Hinterland mit 600 Schweinen pro Quadratkilometer. Dennoch wurde hier 20 Jahre kein EP-Fall registriert. Eine Schlüsselrolle für die Ansteckungen durch EP, Afrikanische Schweinepest (ASP), Räude, Läuse, Schnüffelkrankheit usw. spielt der direkte Kontakt der Hausschweine zu Wildschweinen.

Kein Kontakt zum Wildschwein

Bis anhin sind Wildschweine in der Innerschweiz selten unterwegs. Und wenn sie unterwegs sind, werden sie zeitnah gejagt und geschossen. Die EP-Fälle in den vergangenen Jahren zeigen ein einheitliches Muster. Die meisten Fälle traten nördlich der Autobahn St. Gallen-Zürich-Bern auf. Es handelt sich bei den betroffenen Betrieben fast gänzlich um Betriebe mit Auslauf, fehlendem Sicherheitszaun und Wildschweinpräsenz in der Umgebung. Die Schweinehalter sind aufgefordert, wegen der drohenden ASP aus Osteuropa ihre Schweineställe zu schützen, vor allem Ausläufe und die Futtersilos. Weiter sollen keine Produkte aus Gebieten gekauft werden, wo Schweinepest vorkommt.

Die Wildtierübergänge werden gemäss Parlamentsentscheid von 2007 kontinuierlich gebaut. Der Wildtierkorridor Brittnau soll nicht umgesetzt werden. Ob der Wildtierübergang Oftringen je gebaut wird, ist fraglich. Wenn doch, würde es noch Jahre dauern. Derjenige bei Aarau ist bereits fertiggestellt.

Auch der Mensch ist gefragt

Der Mensch kann Erregerin den Schweinestall einschleppen. Ein nicht korrekt umgesetzter Schwarzweissbereich beim Stalleingang, eine nicht-SGD-richtlinienkonforme Einstallung, eine nicht-SGD-richtlinienkonforme Besuchsreihenfolge oder ein leichtsinniges Füttern von kontaminiertem Fleisch können Erreger zum Schwein bringen. Es dürfen keine landwirtschaftliche Produkte aus Gebieten in die Schweiz eingeführt werden, wo die Schweinepest grassiert.

Wie überprüft der Schweinehalter seine Biosicherheit? Die Suisag bietet mit der ASP-Risikoampel den SGD-Betrieben ein Instrument an, welches einerseits die Mängel in der Biosicherheit und andererseits Massnahmen zur Verbesserung dieser aufgezeigt. Nach dem Beantworten von einem Fragenkatalog sieht der Schweinehalter, ob sein Betrieb risikolos ist, ob er ein mittleres Risiko oder ein hohes Risiko hat. Er sieht detailliert, wo seine Mängel im Betrieb sind. Über 320 Schweinehalter haben die ASP-Risikoampel der Suisag schon umgesetzt. Dabei wurden den Betrieben Massnahmen beim Ab-schirmen der Gebäude, bei den Arbeitsabläufen, bei der Kadaverentsorung, beim Mist- und Gülletransport und bei der Schädlingsbekämpfung empfohlen.