AboWährend Bodenproben die Nährstoffvorräte im Untergrund zeigen, geben Blattanalysen Hinweise auf den Versorgungsstatus der Kultur. Blick auf Boden und PflanzeGezielt Düngen: Was ist da, was braucht es noch?Montag, 29. Januar 2024 In der Getreidedüngung habe man in den vergangenen Jahren zunehmend von der altbewährten Drei-Gaben-Strategie auf nur zwei Stickstoffgaben umgeschwenkt, sagt Landor-Berater René Hartmann. «Die zweite Gabe wird dabei in Form eines länger wirkenden Ammoniumstickstoffs ausgebracht.» Die Düngung zum Erscheinen des Fahnenblatts fällt weg, da zu diesem Zeitpunkt für eine optimale Aufnahme der Nährstoffe im Feld oft zu wenig Wasser zur Verfügung stehe.

Bereits gängig in der Praxis

«In trockeneren Gegenenden wie dem Zürcher Weinland oder gegen Schaffhausen ist das schon länger eine gängige Düngungsstrategie», gibt Daniel Widmer Auskunft. Er leitet am Strickhof den Fachbereich Boden und Düngung. Auch viele Extenso-Produzenten bzw. Landwirte, die auf Pflanzenschutzmittel verzichten, würden mit nur zwei Gaben arbeiten. «Dabei wird jedoch auch häufig auf Amid-Dünger, sprich Harnstoff gesetzt», so Widmer.

Grösseres Risiko für Verluste

Kommt dieselbe Menge Dünger in nur zwei statt drei Splits aufs Feld, ist das Risiko für Stickstoffverluste grundsätzlich grösser. Daniel Widmer bestätigt das zwar, gibt aber zu bedenken, dass meist auch die Gesamtmenge reduziert werde. «Weil häufig aufgrund der Trockenheit oder des Extenso-Systems das Ertragspotential limitierend wirkt», erläutert der Fachmann. So gilt es, die Düngermenge dem Minderertrag anzupassen.

Generell würde Daniel Widmer eine Zwei-Gaben-Strategie empfehlen, wenn der Standort keine Spitzenerträge ermöglicht.


Sulfamid statt Ammonsalpeter

Für die Zwei-Gaben-Strategie empfiehlt Landor, zwischen Ende der Bestockung und dem 2-Knoten-Stadium anstelle von Ammonsalpeter Sulfamid einzusetzen.

In der Landor-Düngungsempfehlung finden Sie ausserdem Angaben zur Korrektur der Stickstoffdüngung in Abhängigkeit von Mehr- oder Mindererträgen.

Hier geht’s zur Düngungsempfehlung.