Ein schwieriges Jahr war 2021 für alle Kulturen, so auch für den Dinkel. Die Mangelsituation war ein Hauptthema bei der Generalversammlung der IG Dinkel vom 18. März 2022, wie sie in der Mitteilung dazu schreibt. Doch die Interessengemeinschaft zur Förderung des Dinkels aus den angestammten Gebieten, kurz IG Dinkel, blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Verschärfte Versorgungslage

Die IG Dinkel hat aktuell den Import von alten Dinkelsorten in Bio-Qualität als Notmassnahme bewilligt. Zusätzlich zur Pandemie fiel bekanntlich auch noch die Getreideernte schlecht aus mit tiefen Erträgen, Auswuchs und schlechten Ausbeuten wegen dem von Hagelgewitter und Regen geprägten Sommer 2021. Die unsichere Weltpolitiklage würde die Versorgungssituation zusätzlich verschärfen, heisst es.

Mehr Fläche für den Urdinkel

Die frühzeitig kommunizierte Erhöhung der Produzentenpreise habe bereits einen positiven Einfluss auf die angemeldeten Anbauflächen gehabt. Diese konnten beim Urdinkel IP-Suisse um rund 15 % ausgebaut werden, beim Urdinkel Bio Suisse liegt das Wachstum bei knapp 10%. Aufgrund der Saatgutverkäufe kann laut IG Dinkel allerdings davon ausgegangen werden, dass die durchschnittliche Zunahme bis zur Ernte bei rund 20% liegen wird.

Auch die Saatgutproduzenten hatten 2021 tiefe Erträge verzeichnet. Die Anbaufläche konnte laut IG Dinkel nur ausgebaut werden, da die Saatgut-Genossenschaft Düdingen den Markt in kürzester Zeit mit qualitativ einwandfreiem Aushilfssaatgut versorgte.

Mindestpreis für verminderte Stärkequalität

Im Jahr 2022 soll der Schwerpunkt auf der Liefersicherheit gelegt werden, so die IG Dinkel. Ebenfalls soll ein Mindestpreis für Dinkel mit verminderter Stärkequalität festgelegt werden. Dieser kann im Lebensmittelbereich für Produkte eingesetzt werden, die nicht backfähig sein müssen. Ziel sei dabei, eine möglichst grosse Menge backfähigen Dinkel für die Bäckerbranche freizuhalten.