Die schonendste und natürlichste Art der Schädlingsbekämpfung ist die, das Ökosystem selbst arbeiten zu lassen. Damit Nützlinge ihren Dienst tun können, brauchen sie einen geeigneten Lebensraum, wie z. B. Blühstreifen. Eine aktuelle Auswertung von 35 Forschungsarbeiten aus nordamerikanischen, europäischen und neuseeländischen Agrarökosystemen zeigt, dass das Prinzip funktioniert. 

Schädlinge besser unter Kontrolle und bessere Bestäubung

Das Resultat der Literaturstudie ist laut Agrarforschung Schweiz klar: im Durchschnitt verbesserte sich die Schädlingsbekämpfung (gemessen in der Bejagung oder Parasitierung von Schädlingen, deren Populationsentwicklung oder den Schäden in der Kultur) verbesserte sich in an Blühstreifen angrenzenden Feldern um 16 Prozent. Der Effekt nahm mit zunehmender Distanz zum Blühstreifen rapide ab. 

Auch die Bestäubung profitierte von Blühstreifen. 

Schweizer Hecken helfen ebenfalls

Während international kein klarer Effekt von Hecken auf Nützlingsförderung und Bestäubung nachgewiesen werden konnte, trugen Schweizer Hecken zu beidem bei.

Den Unterschied der Wirkung von Blühstreifen und Hecken erklären sich die Forschenden so, dass man bei ersteren die Pflanzenzusammensetzung besser auf die Nützlingsförderung ausrichten könne. 

Dreiteiliges Erfolgsrezept

Damit Blühstreifen ein gutes Nahrungsangebot und ausreichend Überwinterungs- und Nistmöglichkeiten bieten, sind laut Agrarforschung Schweiz drei Faktoren entscheidend:

  • Mehrjährigkeit (etwa drei Jahre nach der Ansaat sind Blühstreifen am effektivsten)
  • Vernetzung
  • Pflanzliche Artenvielfalt

Besser viele kleine als ein grosser Blühstreifen

Da die positiven Effekte auf die Schädlingsbekämpfung und die Bestäubung nahe an Blühstreifen oder Hecken am grössten sind und mit zunehmender Distanz abnehmen, ist hier grösser nicht gleich besser. Vielmehr empfehlen die Forschenden, viele kleine Pflanzungen miteinander zu vernetzen.

Zu den Effekten auf den Kulturertrag waren die Resultate variabel.Vermutlich beeinflussen andere Faktoren den Ertrag stärker, als die nähe zu Hecken oder Blühstreifen. Hier brauche es mehr Forschungsarbeit.