Während viele Insekten und andere Tiere und Pflanzen etwa durch intensive Bewirtschaftung verschwinden, tauchen neue auf. Manche davon profitieren vom Klimawandel, andere werden eingeschleppt oder füllen die Lücken verlorener einheimischer Tiere und Pflanzen. Gebietsfremde Arten wie die Kirschessigfliege sind nicht Teil des heimischen Ökosystems und haben daher keine spezialisierten Feinde. Oft sind diese Neozoen und Neophyten deshalb sehr erfolgreich in ihrer neuen Umwelt und werden zum Problem für Landwirtschaft und Naturschutz.
Der Siegeszug der Kirschessigfliege ist wohl nicht mehr rückgängig zu machen. Wichtig ist, die Populationen zu kontrollieren und Schäden so zu begrenzen. Ein Insektizid würde es auch tun – die Kollateralschäden wären aber (ausser in einem Notfall) nicht vertretbar. Daher hat die Landwirtschaft alternative Lösungen gefunden und sich angepasst. Denn Bauern wissen, dass die einfachste und schnellste Lösung oft nicht die beste ist.