Nach 97 Tagen Kampagne wurde in Frauenfeld TG am Mittag des 23. Dezembers die letzte Rübe verarbeitet, berichtet die Schweizer Zucker AG (SZU). Die rund 445'000 t konventionellen Zuckerrüben aus der Schweiz erreichten einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 17,6 % bei einem Fremdbesatz von 7,6 %. Zusätzlich wurden 225'000 t konventionelle Rüben aus Deutschland eingeführt, davon 80 % per Bahn.

ZuckerrübenKampagne 2021: Bis Ende Woche erfolgt die erste AkontozahlungSamstag, 18. Dezember 2021

Erfreuliche Kampagne 2021 geht zu Ende

Aus Sicht der Verarbeitung und Logistik darf innerhalb der Schweiz von einer erfreulichen Kampagne gesprochen werden. Mit einer Ausnahme blieb das Werk in Frauenfeld von technischen Pannen verschont und arbeitete mit konstanter Leistung. Die Züge der TR Transrail fuhren mit der bewährten Zuverlässigkeit. Im Vergleich zur Planung vom Sommer waren nur geringfügige Anpassungen nötig. Bei der Strassenanfuhr stellten alle Beteiligten ein weiteres Mal ihre Flexibilität unter Beweis. Wegen Verzögerungen beim Bahntransport mussten die Liefermengen auf der Strasse kurzfristig erhöht wurden, was problemlos umgesetzt wurde. Die ungeliebten Verschiebungen auf spätere Termine wurden weitgehend vermieden.

Zugausfälle in Deutschland verlangten Anpassungen

Zwiespältig ist die Bilanz bei den Rübenimporten. Die Mengen sind bedeutend und zur Auslastung der Werke sowie der sicheren Versorgung der Kunden mit Zucker aus eigener Produktion unverzichtbar. Zahlreiche Zugsausfälle beeinträchtigten die nötige Planungssicherheit und verlangten Anpassungen der Verarbeitungsleistung in der Fabrik.

Trotz weniger Erträge, zufrieden

Gesamthaft wurden in beiden Werken rund 1,39 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet und daraus zirka 210'000 t Zucker produziert. Obwohl die Durchschnittserträge bei den Schweizer Rüben mit knapp 66 t pro Hektare deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt liegen, ist das Resultat angesichts der schwierigen Bedingungen im Jahr 2021 zufriedenstellend.

Nach einer längeren Kälteperiode im Frühjahr und der Nässe im Sommer fehlten den Rüben zwei Monate Wachstum. Der schöne Herbst kompensierte einiges und die Zuckergehalte erreichten ein ansprechendes Niveau, mit Ausnahme der Regionen mit starkem SBR-Befall. Anders als noch im letzten Jahr ist der bereinigte Zuckerertrag (BZE) zwischen den Regionen wesentlich ausgeglichener. Mit 10,2 Tonnen pro Hektare zeigt sich der Durchschnitt 1 Tonne tiefer als im Vorjahr.

Gute Perspektiven für 2022

Die Wolken am Zuckerrübenhimmel haben sich deutlich verzogen. Die Perspektiven für das nächste Zuckerrübenjahr sind so gut, wie schon lange nicht mehr. Dafür verantwortlich sind

  • deutlich gestiegene Zuckerrübenpreise,
  • stabile Rahmenbedingungen mit Einzelkulturbeitrag und Mindestzoll,
  • höhere Zuckerpreise sowie
  • neue Sorten mit bessern Krankheitstoleranzen.

Was jetzt noch fehlt sind stabile – besser noch steigende – Anbauflächen.

13. Wochenbericht

 LieferungZuckerGesamtabzug
Werk Aarberg   
Schweiz635'200 t16,4 %7,2 %
Total Aarberg (konv.)635'200 t16,4 %7,2 %
    
Werk Frauenfeld   
Schweiz6600 t16,2 %7,0 %
Deutschland75'700 t17,2 %5,3 %
Total Bio82'300 t17,1 %5,4 %
Schweiz443'400 t17,6 %7,6 %
Deutschland225200 t17,7 %6,0 %
Total konv.668'600 t17,6 %7,1 %
Total Frauenfeld750'900 t17,5 %6,9 %
Total SZU konv.1'386'100 t17,0 %7,0 %

(Quelle Schweizer Zucker AG)