In der ganzen Schweiz bringen gerade die Obstproduzentinnen und Obstproduzenten ihr Mostobst in lokale Mostereien. Diese vermosten die Äpfel und Birnen zu frischem Most. In dieser Zeit sind die Saftpressen oft im Dauereinsatz. 

Kleinere Ernte wegen kaltem Frühling und hohem Schädlingsdruck

AboApfelkerne sind die Lieblingsnahrung des Apfelwicklers. Bild: WallierhofPflanzenbauDen Apfelwickler effizient bekämpfenDienstag, 29. Juni 2021 Gesamtschweizerisch rechnet der Schweizer Obstverband mit einer Erntemenge von 42 700 Tonnen Mostäpfeln und 2970 Tonnen Mostbirnen. Das sei weniger als in den vergangenen Jahren. Gründe dafür seien der kalte Frühling, der zu einer verminderten Bestäubung durch Bienen und Insekten führte, Unwetterereignisse im Sommer (Hagel etc.) und der stark ausgeprägte Apfelwicklerbefall.

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Heuer besonders süsse und saftige Früchte

Die Qualität der geernteten Äpfel und Birnen sei jedoch sehr gut. Der warme Sommer habe vielerorts für besonders süsse und saftige Früchte gesorgt. Das seien gemäss dem Schweizer Obstverband geradezu optimale Voraussetzungen für einen guten Apfelsaft.

Ohne Hochstämmer kein Mostobst

Die Mehrheit der für die Vermostung geernteten Äpfel und Birnen stamme von Hochstammobstbäumen. Sie sind ökologisch besonders wertvoll, weil sie für viele einheimische Insekten und Vögel Wohn- und Lebensräume bieten. Als ein wertvolles Kulturgut unseres Landes leisten Hochstammobstbäume auch mit ihrem Aussehen einen wesentlichen Beitrag zu einem schönen Landschaftsbild. Die Pflege dieser Bäume sei jedoch sehr aufwändig, da sie grösstenteils in Handarbeit erfolge. 

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Das Rezept heisst Herzblut und viel Arbeit

AboEine schöne Hochstamm-Obstanlage prägt die Landschaft, erfreut Nachbarn und Spaziergänger und ist gut für die Biodiversität. Sie zu pflegen ist wichtig, aufwändig – und wirtschaftlich kein gutes Geschäft.ObstbauFachgerechte Baumpflege für HochstämmerDonnerstag, 10. Februar 2022 Hinter jedem einzelnen Hochstammbaum stecke somit viel Arbeit, Herzblut und eine Portion Begeisterung für ein altehrwürdiges Handwerk. 
Die Früchte würden teils von Hand mit langen Stangen, teils maschinell von den Bäumen geschüttelt. Anschliessend in der Mosterei gepresst. Der gewonnene Saft werde je nach Bestimmung gefiltert, entwässert und pasteurisiert. Für eine kurze Zeit sei er aber auch als «Apfelsaft direkt ab Presse» im Angebot. Ein saisonaler Genuss, welcher nicht aus dem Herbst wegzudenken sei.

Gut für die Umwelt, gut für die Arbeitsplätze

Dank kurzen Transportwegen verursache regionaler Obstsaft deutlich weniger Treibhausgase als die Produktion andere Getränke, die aus dem Ausland stammen und lange Wege hinter sich hätten.
Der Kauf unterstütze die heimische Wirtschaft und somit auch den Erhalt regionaler Arbeitsplätze.

AboTraditionelle Obstgärten wie auf dem Betrieb Mausacker in Steinebrunn TG können produktive Agroforstsysteme sein. Die Fläche unter den Bäumen kann als Weide oder Acker dienen.ObstbauBietet Agroforst den Hochstämmern eine Zukunft?Montag, 13. März 2023