«Die Verwendung der korrekten Luftmenge bei der Applikation in Gebläsespritzen war vielen Anwendern nicht bewusst», meinte Markus Thali, Präsident des Luzerner Obstbauvereins, nach der Fachveranstaltung bei Obstbauer Jacky Wildisen in Hitzkirch.

Eigenen Schutz beachten

Über 50 Teilnehmende erhielten dort kürzlich Einblick in die gesundheitlichen Risiken bei unsachgemässem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Informiert wurde über die korrekte Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung und deren praxistaugliche Umsetzung. Demonstriert wurde beispielsweise das korrekte Befüllen von Pflanzenschutzmittel-Spritzen oder das sichere Ersetzen von verstopften Düsen im Feld.

Neben dem Anwenderschutz war die optimale Applikationstechnik ein weiteres Thema. Verglichen wurden die Auswirkungen verschiedener Geräteeinstellungen und Technologien in der Obstanlage. So ist die korrekte Luftmenge in den Spritzen entscheidend, damit die Wirkstoffe gezielt ausgebracht und nicht in die Umwelt verfrachtet werden.

Branche handelt proaktiv

Praktische Demonstrationen und ein intensiver Austausch unter den Teilnehmern trugen zu einem tieferen Verständnis für die optimale Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei. An der Fachveranstaltung sei offensichtlich geworden, dass sich die Branche proaktiv einsetze für einen wirkungsvollen Umgang mit solchen Mitteln. Dabei seien gemäss Patrick Galliker, Präsident Vereinigung Luzerner Beerenpflanzer, auch die vorbeugenden Massnahmen wie beispielsweise Witterungsschutz der Kulturen durch Folienüberdachung gegen Pilzkrankheiten von zentraler Bedeutung.

Die aktive Zusammenarbeit der Produzenten, Behörden und Branchenorganisationen, die Implementierung neuer und bewährter Praktiken und der Einsatz moderner Technik würden den nachhaltigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln fördern.

Die Fachveranstaltung wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung (BBZN), dem Luzerner Obstbauverein und der Vereinigung Luzerner Beerenpflanzer durchgeführt. Sie stand im Zusammenhang mit dem kantonalen Projekt Absenkpfad Pflanzenschutzmittel Luzern, das von den Dienstellen Landwirtschaft und Wald (Lawa) sowie Umwelt und Energie (Uwe) getragen wird.

Luzern ist auf Kurs

Laut einer Medienmitteilung ist der Kanton Luzern bei der Umsetzung des Aktionsplanes zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln auf Kurs. Der Bundesrat hat diesen Aktionsplan 2017 verabschiedet. Ziel ist es, die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und nachhaltige Alternativen zu fördern.

Das kantonale Projekt Absenkpfad (ergänzend zum Aktionsplan des Bundes) enthält Fördermassnahmen, die gezielt die Risiken von Pflanzenschutzmitteln reduzieren sollen, ohne den Schutz der landwirtschaftlichen Kulturen zusätzlich einzuschränken.