AboPlantahof-FeldtagEin guter Boden ist die beste Versicherung für ein gesundes PflanzenwachstumSonntag, 4. September 2022 Die Klimaerwärmung beschleunige den Abbau von Humus, schrieb die Universität Zürich (UZH) am 21. Juni 2023 in einer Mitteilung. Dabei reduzierten sich auch jene organischen Verbindungen, die den Pflanzen helfen, Kohlenstoff in ihren Blättern und in ihren Wurzeln zu speichern. Die Studie wurde im Fachblatt «Nature Geoscience» veröffentlicht.

Forscher heizten den Boden auf

Diese Erkenntnis hat grosse Bedeutung für eine der Schlüsselstrategien im Kampf gegen die globale Erwärmung, nämlich auf Böden und Wälder als natürliche Kohlenstoffsenken zu setzen, so die UZH weiter. Heute wird rund ein Viertel der weltweiten Kohlenstoffemissionen durch Wälder, Gras und Weideland gebunden und dann im Boden gespeichert. Der Boden ist damit der wichtigste terrestrische Speicher für Kohlenstoff.

Die Forscherinnen und Forscher hatten den Boden im Sierra Nevada National Forest in Kalifornien für die Studie während viereinhalb Jahren in einer Tiefe von einem Meter künstlich um vier Grad Celsius aufgeheizt. Das für die Kohlenstoffspeicherung wichtige Lignin reduzierte sich um 17 Prozent, die ebenfalls dafür nötigen Stoffe Cutin und Siberin um fast 30 Prozent. Diese Erwärmung im Experiment entspricht den Prognosen eines Klimaszenarios bis zum Ende des Jahrhunderts, bei dem die Erwärmung wie bisher unverändert weitergeht. Um diese Aussage zu bestätigen, seien aber Studien über einen längeren Zeitraum notwendig, so die Forscherinnen und Forscher in der Studie.