Es ist kein schönes Szenario: eine Zierpflanze bricht aus einem Garten aus und mindert den Ertrag auf einer nahen Wiese. Der niedrige Bodendecker verdrängt andere Arten, wird er beispielsweise beim Mähen gehäckselt oder untergepflügt, verbreitet er sich schnell über wurzelaustreibende Pflanzenteile, Blätter oder Triebe.

Typische fleischige Blätter 

All das trifft sowohl auf das Ausläuferbildende Fettkraut (Phedimus stoloniferus ) als auch das Kaukasus-Fettkraut (Sedum spurium) zu. Die Blätter beider Arten sind fleischig, flach, breit-oval und zum Stängel hin schmaler. Die Blattränder sind bewimpert, gegen oben unregelmässig eingekerbt oder gezähnt. Blüten dieser aus Südwestasien bzw. dem Kaukasus stammenden Pflanzen sitzen an längeren Trieben, haben längliche Blüten und sind rosa oder purpur-rosa. 

In der Schweiz sind die Fettkräuter vor allem in Gärten oder auch als Dachbegrünung eingeführt worden. Laut Info Flora verwildern beide Arten gerne, sie wachsen auf warmen und trockenen ebenso wie halbschattigen Standorten und sind frostresistent.

Die Fettkräuter stehen auf der Watch List

Noch gelten weder das Ausläuferbildende noch das Kaukasus-Fettkraut als invasiv, sie stehen aber auf der Watch List von Info Flora und haben grosses Invasions-Potenzial. Auf diese gebietsfremden Fettkräuter sollte man daher im Garten verzichten. In Summiswald BE wurde bereits einmal ein Bestand verwilderten Fettkrauts auf Landwirtschaftsland entdeckt, was den Ertrag der betroffenen Wiese stark gemindert habe.

Zur erfolgreichen Bekämpfung ist bisher wenig bekannt. Soweit machbar wird geraten, den Boden mit dem Fettkraut abzutragen. Das entfernte Material muss fachgerecht entsorgt werden (Vergärungsanlage oder Kehrichtverbrennung). Auch das Abdecken mit einer Verdunkelungsfolie während mindestens fünf Monaten (Frühjahr bis Sommer) kann laut Jardin Suisse helfen.

 

Weitere Informationen

Merkblatt von Info Flora