MarktkommentarWer Pferdefleisch essen will, muss produzieren – oder importierenSonntag, 24. Oktober 2021 Früher sei es bei der Kritik an dem aus Südamerika importierten Pferdefleisch in erster Linie um die Haltungsbedingungen gegangen. Diese seien nicht als artgerecht beurteilt worden, schreibt Proviande in einer Mitteilung. Weiter habe es in letzter Zeit an der Rückverfolgbarkeit der Ware gemangelt, was eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit bedeuten könne.

Tierschutz immer noch mangelhaft

Der neuste Bericht der EU zu Pferdefleisch aus Uruguay und Argentinien stellt gemäss Proviande zwar gewisse Verbesserungen in der Haltung der Tiere fest, der Tierschutz sei aber in vielen Bereichen weiterhin mangelhaft. Ausserdem bemängelt die EU stark die schlechte Rückverfolgbarkeit und den damit nicht nachvollziehbaren Medikamenten-Einsatz in der Aufzucht.

Nicht mehr importieren

«Aufgrund dieser neusten Berichte sind Massnahmen gefragt», findet Proviande. Der Verwaltungsrat der Branchenorganisation ruft die Branche daher dazu auf, freiwillig auf Importe von Pferdefleisch aus Uruguay und Argentinien zu verzichten. Gleichzeitig geht die Forderung an die Adresse des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), ein Importverbot zu erlassen. «Damit auch etwaige Schlupflöcher geschlossen werden können», begründet Proviande.