Einige Regale bei Coop und Migros seien derzeit leer, titelt «FM1 Today». Betroffen seien neben Haushaltsartikeln und Reinigungsmitteln auch verschiedene Lebensmittel. Als Gründe dafür nennen Migros und Coop gegenüber «FM1» Corona-bedingte Logistikprobleme, Lieferverzögerungen und vereinzelt noch nicht abschätzbare Folgen der schlechten Ernte in diesem Jahr (im Falle von Bio-Dinkel und Hartweizengriess).

Verhandlungen führen zu Lieferstopp

Lücken bei Frühstückscerealien begründet man mit Lieferantenverhandlungen mit Kellogg’s: Es gebe einen Lieferunterbruch, bis diese abgeschlossen seien – was im Übrigen nicht ungewöhnlich sei. Dasselbe gelte für Zweifel-Chips.

Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich aber keine Sorgen machen – «wir werden sicher lieferfähig sein», versichert Anita Binder von der Zweifel Pomy-Chips AG auf Anfrage der BauernZeitung.

Keine Angaben zu laufenden Verhandlungen

Was die Gespräche mit dem Detailhandel angeht, gibt sich Zweifel zugeknöpft. Zu laufenden Verhandlungen mit Kund(innen) und Lieferant(innen), deren Häufigkeit sowie deren Inhalt mache man grundsätzlich keine Angaben. Sie gehörten aber zum Business, heisst es weiter.

Zu eventuell höheren Kosten aufgrund der schlechten Kartoffelernte in diesem Jahr schreibt Zweifel lediglich, alle Preise würden generell Schwankungen unterliegen, seien es Rohstoffe, Energie oder Verpackungsmaterial. «Dies aus unterschiedlichen Gründen.» Wie viel die Chips im Laden kosten, unterliege der Hoheit des Detailhandels.

Importrate von 20 bis 30 Prozent erwartet

An den Verhandlungen für die Produzentenpreise werden in der Arbeitsgruppe Markt der Branchenorganisation Swisspatat sowohl Detailhändler als auch Produzenten vertreten sein. «Man wird dort eine Lösung finden, die alle Kreise akzeptieren können/müssen», so Zweifel.

Da das Unternehmen in der Regel nach eigenen Angaben wann immer möglich Schweizer Kartoffeln verarbeitet, ist in der Anbauplanung eine Reserve von 10 Prozent eingerechnet. Im langjährigen Schnitt liege der Inlandanteil in der Verarbeitung von Zweifel bei über 95 Prozent. In diesem Jahr dürfte es anders sein. Zwar sei die Importrate derzeit noch schwer abschätzbar und von Verbrauch sowie Ausbeute abhängig, man rechne aber mit 20 bis 30 Prozent. Gewisse Importe seien bereits getätigt und weitere Kontakte geschlossen worden.

Keine sichtbaren Unterschiede

Da wegen ungünstiger Witterung die Schweizer Kartoffeln in diesem Jahr vermehrt kleine Knollen produziert haben, war im September die Rede von kleineren Chips und Pommes Frites gewesen. «Das qualitative Bild unserer Chips wird sich für unsere Konsument(innen) nicht ändern», meint hingegen Zweifel.