Schweizerinnen und Schweizer essen gerne Brot, vor allem frisches. 2022 hat der Detailhandel 140'369 t Frischbrot verkauft, was ziemlich gut den Mengen in den letzten Jahren entspricht. Allerdings hat der Verkauf im Brot- und Backwarenmarkt laut dem aktuellen Bericht des Bundesamts für Landwirtschaft 2022 mengenmässig um 2,4 Prozent abgenommen – hauptsächlich haltbares Brot und Teige waren weniger gefragt.

Zurück zur Gewohnheit – aber nicht bei allem

Landwirtschaft in ZahlenWo Schweizer(innen) am ehesten Bio wollenMittwoch, 19. April 2023 Man führt diese Entwicklung darauf zurück, dass nach den Pandemiejahren wieder die vorher bekannte Normalität zurückgekehrt ist. Man kann wieder auswärts essen und backt weniger mit Produkten wie Fertigteig. Allerdings scheinen sich gewisse Gewohnheiten aus dem Ausnahmezustand der Corona-Pandemie zu halten: Verglichen mit den Jahren 2018 und 2019 – der Vor-Corona-Zeit – wird eine nach wie vor höhere Nachfrage nach Brot- und Backwaren im Detailhandel festgestellt. Der Absatz sei um 5,5 Prozent gewachsen, Treiber sind unter anderem haltbares Brot und Süsswaren wie Torten oder Patisserie.

Konstanter Absatzanteil, rekordhoher Umsatzanteil

Mit 13,1 Prozent hielt sich der Bio-Anteil bei den Absatzmengen von Brot- und Backwaren im Detailhandel 2022 im Vergleich zu 2018 konstant. Am meisten Bio wird bei Frischbroten verkauft, wo das letzte Jahr mit einem Umsatzanteil von 24,5 Prozent für Bio als Spitzenjahr hervorsticht. Torten und Rouladen müssen für den Durchschnitts-Kunden allerdings nicht bio sein, dort beträgt der Bio-Anteil lediglich 2,6 Prozent. Rund ein Drittel der verkauften Kranz-, Stangen-, Tessiner- und Vollkornbrote waren dafür biologisch hergestellte Produkte.

Grosse Preisunterschiede

Den grossen Anteil von Bio am Umsatz bei Brot- und Backwaren lässt sich nicht nur mit der Menge, sondern vor allem auch mit dem Preis erklären: Während 2022 ein konventionelles Frischbrot 7,83 Fr./kg kostete, waren es 9,47 Fr./kg für Bio, was einen Preisunterschied von 21 Prozent bedeutet. Aber auch insgesamt sind 2022 aufgrund der weltpolitischen Lage und gestiegener Kosten u.a. für Energie und Logistik die Preise für Brot- und Backwaren gestiegen. Durchschnittlich nahm der Verkaufswert letztes Jahr von 8,98 auf 9,26 Franken zu.

Der durchschnittliche Schweizer Privathaushalt gab 2022 460 Franken für Brot- und Backwaren aus und es wurden dafür 51,4 kg Lebensmittel eingekauft.