Preisrückgänge seien derzeit an der Tagesordnung, stellt das European Milk Board (EMB) fest. Der Zusammenschluss europäische Milchbauern weist zusammen mit weiteren international tätigen Organisationen darauf hin, dass die Zeiten steigender Produzentenpreise im Milchsektor im vergangenen Jahr definitiv vorbei sind. Es sei eine Abwärtsspirale in Gang gekommen.

Inflation drückt die Nachfrage

Aktuell steigen laut EMB die Milchanlieferungen, während inflationsbedingt die Nachfrage zurückgehe. «Für Bäuerinnen und Bauern in der EU, aber auch für ihre afrikanischen Kollegen ist dies eine bedrohliche und destabilisierende Situation», heisst es in einem offenen Brief an die EU-Kommission.

Freiwilligen Lieferverzicht aktivieren

Das EMB ruft die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der EU-Kommission dazu auf, die Marktsituation mit Produzentenpreisen und Nachfragerückgang genau zu analysieren und bei Preisen unter den Produktionskosten aktiv zu werden. Konkret müsse in einem solchen Fall der freiwillige Lieferverzicht aktiviert werden, wobei es für Landwirt(innen) eine entsprechende Entschädigung gäbe. Die Schaffung von Milchpulverbergen und Buttertürmen zur Marktregulierung hat das EMB bereits früher als weniger wirksam abgelehnt.

Dumpingexporte beuteln Afrika

Wird nicht innert nützlicher Frist gehandelt, befürchtet das EMB einen neuen Rekord bei den Hofaufgaben. Das könne man sich angesichts der bereits instabilen Produktionsstruktur und damit Ernährungssicherheit aber nicht leisten.

Ausserdem drohten EU-Überschüsse als Dumpingexporte lokale Märkte in Afrika überschwemmen, so die Warnung.

Dem vollständigen offenen Brief an die Europäische Union finden Sie hier.