Noch immer erreichen die Schweineproduzenten keine kostendeckenden Preise. Schuld daran ist die zu hohe Inlandproduktion. Nach wie vor werden zu viele Sauen belegt und bei den Mästern zu viele Jager eingestallt. Das neue Preismodell für Jager soll Angebot und Nachfrage besser regeln, für eine tiefere Inlandsproduktion und bessere Preise sorgen. Ob dies alleine über den Jagerpreis funktioniert, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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Zu viele Schlachtungen

Der Schweizer Konsument isst immer weniger Schweinefleisch. Die Branche rechnet damit, dass die Züchter ihre Produktion um weitere vier Prozent senken müssten, um die Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion wieder zu gewährleisten. Aber auch die Verarbeitungsbetriebe leiden unter den hohen Schweinezahlen und den tiefen Konsumentenpreisen.

Die Zielmenge an Schlachtschweinen hat die Branche bei 45'000 Stück definiert. Doch dies wurde auch in diesem Jahr nur in einzelnen Wochen unterschritten. Grösstenteils liegt die Produktion darüber.

Preise bleiben weiter tief

Nicht nur das. Auch werden nach wie vor zu viele Sauen belegt und die Einstallungen sind bei den Mästern so hoch, dass zu befürchten bleibt, dass zumindest bis nächsten Sommer ungebremst viele Schweine auf den Markt kommen werden. Aktuell liegt der Inlandsanteil weiterhin bei hohen 96 Prozent. Angestrebt werden rund 92 Prozent, damit der Markt wieder ausreichend spielen kann.

Die Schlachtzahlen von Januar bis Oktober zeigen, gegenüber dem Vorjahr wurden rund 98 000 Schweine weniger geschlachtet. Stückmässig ist dies ein Minus von 4,7 Prozent. Allerdings lag die Inlandsversorgung im vergangenen Jahr teilweise über hundert Prozent und der Zusammenbruch der Märkte konnte nur über eine teure und aufwendige Marktentlastungsmassnahme verhindert werden. Sicher ist, die finanzielle Durststrecke der Schweineproduzenten ist noch nicht vorbei und Abhilfe kann nur die Senkung der Produktion bringen.