Rechne man den Kostenanstieg für Produktionsmittel und Strukturkosten für Gebäude, Maschinen, Löhne usw. zusammen, ergebe das rund 500 Franken mehr pro Hektar, teilt der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) mit. Würden die Getreidepreise nicht nach oben korrigiert, gehe etwa die Hälfte des üblichen Einkommens verloren, so die Warnung.

Kosten decken und Konkurrenz begrenzen

Konkret hält man eine Erhöhung der Produzentenpreise um Fr. 8/dt Brotgetreide für gerechtfertigt. Dies auch im Hinblick auf zusätzliche Kosten in Zukunft im Zusammenhang mit den Absenkpfaden. Damit einhergehen müsse eine Anpassung des Grenzschutzes in derselben Grössenordnung, um die Konkurrenz durch importiertes Getreide, Mehle und Fertigprodukte zu begrenzen.

Die produzierten Mengen stabilisieren

Sollten die Preise nicht steigen, sieht der SGPV die inländische Produktion von Brotgetreide in Gefahr: Es bestünde ein grosses Risiko, dass sich Landwirt(innen) trotz bestehender Nachfrage anderen Kulturen zuwenden, die weniger Inputs erfordern. «Ein Produktionsrückgang würde auch die Verarbeiter bestrafen, denn die zu verarbeitenden Mengen würden fehlen», gibt der Verband zu bedenken. Im Endeffekt hätten Konsumenten einen Nachteil, da Backwaren vermehrt importiert werden müssten und hierbei die Rückverfolgbarkeit erschwert sei.

Für Konsumenten kaum spürbar

Basierend auf statistischen Angaben des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) rechnet der SGPV vor, dass eine Erhöhung der Produzentenpreise um die geforderten 8 Franken für einen durchschnittlichen Schweizer Haushalt gerade mal 5 Franken mehr pro Jahr für Brot bedeuten würde. Das Budget der Konsument(innen) würde «in keinster Weise» beeinflusst, so die Folgerung. «Doch einzig durch diese Erhöhung der Produzentenpreise können die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin Schweizer Produkte kaufen, die aus einheimischem Getreide hergestellt werden.»

 

Anbau von Ölsaaten ohne Einschränkungen möglich
Laut SGPV können allen Raps-, Sonnenblumen- und Soja-Produzenten die gewünschten Mengen zugeteilt werden. Bei allen drei Ölsaaten sind weitere Anmeldungen noch möglich.