Der Klimawandel und die damit einhergehenden prognostizierten häufiger werdenden Trockenzeiten setzen Wälder unter Druck. Das Forschungsteam um Alessandra Bottero von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersuchte nun mithilfe eines Langzeitexperiments der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Südwestdeutschland, wie anfällig Fichten- und Tannenwirtschaftswälder auf Dürre sind, wie die WSL mitteilt. Die Bäume auf den Versuchsflächen werden seit den 1970-er Jahren minutiös vermessen.

Demnach leiden die Fichten schon bei leichter Trockenheit, während Weisstannen gut gegen milde Dürren gewappnet sind und sogar von höheren Temperaturen profitieren. Auch bei schweren Dürren – beispielsweise in den Jahren 2003 und 2011 – zeigen sich die Tannen widerstandsfähiger, obwohl die extreme Trockenheit auch ihnen zusetzt.

Ein weiter Weg nach oben

Zudem zeigte sich, dass grössere Bäume mit leichten Dürren gut zurecht kommen, aber sehr anfällig gegenüber schweren Dürreperioden sind. «Grosse und hohe Bäume sind empfindlicher für Wasserknappheit, da sie das Wasser bis in die Krone hochsaugen müssen», liess sich Bottero in der Mitteilung zitieren. Auch spielt es eine Rolle, wie nahe beieinander die Bäume standen.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stimmen gemäss der WSL mit Untersuchungen auf anderen Testflächen überein, die das Forschungsinstitut seit über hundert Jahre beobachtet.

Drei Möglichkeiten für einen fitten Forst

So gebe es mehrere Rezepte für Forstleute, um den Trockenstress für Wirtschaftswälder zu verringern:

  • Den Baumbestand ausdünnen
  • An trockenen und warmen Standorten die Weisstanne und trockentolerante Laubhölzer fördern
  • Die Bäume nicht zu gross werden lassen.

Die jeweiligen Eingriffe würden nicht nur davon abhängen, aus welchen Baumarten der Wald bestehe, sondern auch vom Standort, der Entwicklungsphase und ob der Wald beispielsweise Holz liefern oder vor Naturgefahren schützen solle.