Die Wintersonne dringt durch die Apfelbäume in das Haus, welches Kapfhüsi heisst. Sonnenlicht, das von silbernem Haar, Flachs und Leinen reflektiert wird. Und in dieser Dämmerung das Geräusch von sich kreuzenden Fäden, so wie sie es in dieser Familie seit Generationen tun.

Die Schönheit des Leinens und die Einfachheit der Maschinen ist überwältigend. Die Webstühle wurden aus Eggiwiler Tanne gefertigt und viel mehr wurde nicht hinzugefügt. Es wird kein Strom benötigt, und es scheint sich seit Jahrhunderten nichts verändert zu haben. Johannes und seine Frau Ruth sitzen in dem Raum, ihre Finger gleiten durch das weiche Licht, ihre Füsse klopfen auf die Pedale. «Es ist», sagt er, «wie Klavierspielen».

Johannes' Grosseltern haben die Weberei hier gebaut, die wie eine Mütze auf den Hügeln über dem Eggiwil sitzt. Das ist eine Winterarbeit, die traditionell von den Bäuerinnen in den kalten Monaten zu Hause erledigt wurde. Solche Traditionen sind langsam verblasst. Aber hier, in einer der wenigen noch erhaltenen Webereien dieser Art in der Schweiz, wird noch musiziert, eine Zeile nach der anderen.