Es ist so dunkel und so kalt, dass selbst die Bauern schlafen. Nicht einmal das Wimmern eines Bläss oder eines Subaru ist zu hören, nur das Flüstern von Schnee, der auf Schnee fällt. Und in dieser Leere: Res, ein grosser Mann, der feinfühlig Teig zu dem flechtet, was einmal Zopf werden wird.
Dies ist kein gewöhnliches Brot. Es wird aus Urdinkel hergestellt, der seit 4000 Jahren in Europa angebaut wird. Er hat die Industrialisierung, die Züchtung und die Massenproduktionssysteme der Handelsketten überlebt. Auch die Bäckerei von Res hat überlebt, die schon Generationen von Bauern ernährt hat. Ruchbrot war immer das Meistverkaufte. Früher verkauften sie Vierpfünder. Aber die Zeiten solch grosser Familien sind längst vorbei.
Damals arbeitete Res noch zwei Tage in der Woche in der Bäckerei. Und so lernte er Anita, die Tochter des Bäckers, kennen. Sie hatten sich kennengelernt, als sie mit etwa 14 Jahren auf denselben Pisten Ski fuhren. Ob sie sich damals schon mochten? «Wir wussten nicht viel», sagt er, «aber wir wussten, dass wir männlich und weiblich sind!»