Im vergangenen Jahr sei die Nachfrage von Schweizern nach Sauerkraut aussergewöhnlich hoch gewesen. Dies sagt Markus Waber, Stv. Direktor beim Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), auf Anfrage. «In der Corona-Krise lief es sehr gut, weil das Produkt länger haltbar ist».

55 ha Weisskohl angebaut

Auch David Dreyer von der Dreyer AG in Gerolfingen BE bestätigt dies. Zudem sei die Nachfrage nach Sauerkraut saisonal. «Wir Sauerkrautproduzenten sind die einzigen, die sich über das schlechte Wetter freuen», so Dreyer. Schweizweit gibt es vier grössere Verarbeiter, wobei die Firma Schöni den grössten Anteil hat und Dreyer den zweitgrössten.

In der Schweiz produzieren etwa 43 Produzenten 55 ha Einschneidekohl oder Weisskohl für die Sauerkrautproduktion. Im Jahr 2019 wurden 4000 Tonnen Einschneidekohl verarbeitet. Die Hauptanbaugebiete sind das Seeland und das Gürbetal im Kanton Bern, darauf folgen Zürich und Waadt. Tradition hat die Sauerkrautproduktion im bernischen Gürbetal, welches deswegen auch gerne als «Chabisland» bezeichnet wird.

Attraktivität steigern

Schweizer essen pro Jahr nur etwa ein halbes Kilo Sauerkraut. Der VSGP versucht mit verschiedenen Marketingmassnahmen die Beliebtheit bei den Konsumenten zu fördern. Dazu gehören auch Degustationen in Verkaufsläden. Dabei wird versucht, mit neuen Rezepten, den Konsumentinnen ein moderneres Image vom Sauerkraut zu vermitteln. 

«Sauerkraut passt nicht nur zu einer Berner Platte», sagt Markus Waber, der den Bereich Marketing und Kommunikation leitet. So eigne es sich hervorragend in Ergänzung zu Fondue oder Raclette, indem es die Verdauung fördert und hilft, dass der Käse nicht so schwer im Magen liegt.

Das mit den Degustationen ist aber seit der Corona-Pandemie sehr schwierig bis unmöglich geworden. Der Verband versucht auch, Sauerkraut als sommerliche Spezialität schmackhaft zu machen, zum Beispiel in einem Hotdog oder Hamburger.

«Le Schnauz» mit Sauerkraut-Hot Dogs

So war im vergangenen Jahr auch ein «Foodtruck», also ein Imbisswagen, mit dem Caterer namens «Le Schnauz» unterwegs. An 15 verschiedenen Standorten bot er zum Beispiel Hot Dogs mit Sauerkraut sowie auch eine abgespeckte Variante der Berner Platte an. «Das ist sehr gut gelaufen und wir möchten es auch im nächsten Jahr wieder machen», sagt Markus Waber. Der Foodtruck sei auch eine legale und gute Variante, während der Corona-Pandemie Werbung zu machen.

Auch die Sauerkrautverarbeiter versuchen die Nachfrage nach Sauerkraut anzukurbeln, dies oftmals durch neue Kreationen wie Chili-, Curry-, und  Onion-BBQ-Kraut oder auch Delikatess-Kraut mit Kurkuma und Senf.

 

Rezeptidee: Curry mit Sauerkraut

 

 

 

 

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Für 4 Personen

 

 

 

Zutaten

 

 

 

  • 2-3 Zwiebeln (mittlere Grösse)
  • 400 g Pouletgeschnetzeltes
  • je 1/2 – 1 rote, gelbe, grüne Peperoni
  • 1 Zucchetti
  • 1 TL Curry mild
  • 1 TL Curry Madras scharf
  • 1/2 TL Curcuma
  • 2 Msp (Messerspitzen) Koriander gemahlen
  • 2 Msp Kardamom gemahlen
  • 1 Msp Ingwer gemahlen
  • 250 ml Kokosmilch
  • 500 g gekochtes Sauerkraut
  • 2 TL Saurer Halbrahm
  • Salz und Pfeffer

 

Zubereitung

 

 

 

Schneiden Sie die Zwiebeln in Ringe und die rote, gelbe und grüne Peperoni in Streifen.
Zucchetti in Stäbchen schneiden. Braten Sie das Pouletfleisch an und anschliessend braten Sie das geschnetzelte Gemüse kurz mit.

Fügen Sie alle Gewürze hinzu. Dann die Kokosmilch zum Verfeinern dazugeben. Geben Sie gekochtes Sauerkraut dazu und lassen Sie es auf kleiner Stufe ca. 15 min köcheln.

Nach Belieben etwas nachwürzen mit Salz und Pfeffer und allenfalls etwas Curry. Zum Schluss mit zwei Teelöffeln saurem Halbrahm abschmecken.

Quelle: www.schweizer-sauerkraut.ch