Mit ihrem Dessert, einer sich öffnenden Schokoladenkugel, wurde Anita Mosimann aus Affoltern im Emmental BE berühmt, sehr berühmt sogar. So wird die Gewinnerin der letzten Staffel der Kochsendung die Landfrauenküche heute noch auf der Strasse erkannt und auf ihr Dessert und ihren Sieg angesprochen.

Viel Geduld

Die Zubereitung der filigranen Schokoladekugel mit der Vanille-Glace und dem Eierkirschtörtchen darin verlangt viel Geduld und Fingerfertigkeit. Wenn man dann den Eierkirsch darüber giesst und die Kugel aufgeht wie eine Blume ist der Wow-Effekt garantiert. «Ich kann heute noch nicht sagen, warum es manchmal klappt und manchmal nicht», sagt Anita Mosimann. In ihrer Sendung lief aber alles wie am Schnürchen und alle sechs Kugel-Desserts für ihre Mitstreiterinnen gingen auf wie die schönsten Rosen. Aber eines muss die Bäuerin gestehen: «Nach der Sendung habe ich dieses Dessert nie mehr gemacht.» Es sei schon ein spezielles Gefühl gewesen an der Finalsendung vom 29. Dezember 2018, als Siegerin dazustehen. Danach ging wortwörtlich die Post ab: «Neben den vielen Medienanfragen erhielt ich auch gegen 500 Gratulationsschreiben», erzählt Anita Mosimann am Küchentisch. Und ein Ende scheint immer noch nicht in Sicht: So durfte die Staffel-Siegerin letzten Mittwoch im Radio SRF wieder einmal Red und Antwort stehen. Auch an der Viehhändlerversammlung kam ihr Mann Ernst mit einem Blumenstrauss nach Hause, den er seiner Frau überreichen sollte. «All diese schönen Erlebnisse und Erfahrungen möchte ich nicht missen», sagt sie. Anita Mosimann betont aber, dass jede von ihren «Konkurrentinnen» den Sieg damals verdient hätte und es am Schluss sicher nur Nuancen waren, dass ihr die anderen sechs Frauen am meisten Punkte gaben. «Dank dieser Kochsendung habe ich tolle sechs Freundinnen dazugewonnen und wir haben untereinander ein so gutes Verhältnis, dass wir uns immer noch alle zwei Monate treffen», gibt sie preis.

Ein grosses Lob

Auch für das Fernsehteam hat die Landfrauensiegerin nur grosses Lob übrig. Eine ganze Woche wurden sie und ihre Familie von einer Fernsehcrew von morgens bis abends bei ihrer täglichen Arbeit begleitet, um daraus schlussendlich eine gut einstündige Sendung zu produzieren. «Dabei hatte das Fernsehteam überhaupt keine Berührungsängste», sagt Anita Mosimann rückblickend. Sei es im Stall oder bei der Versorgung der Bienen im Bienenhaus. «Die kamen damals mit der Kamera und mit dem Mikrofon so nahe, dass der Tonleiter nicht ohne Bienenstiche davonkam», erzählt die Bäuerin lachend. Und eines müsse man wissen: Die Zuschauer vor dem Fernseher sehen bei der Ausstrahlung nicht alles. Ist die Sendung vorbei, das Licht der Kameras gelöscht, gehe das Fest erst richtig los. «Bei jeder Kandidatin feierten wir bis in die frühen Morgenstunden und am Schluss stand sogar das Fernsehteam auf den Stühlen», hält Anita Mosimann fest und lacht dabei herzhaft.

Landfrauenküche, SRF 1, 20.05 Uhr. Heute kocht Brigitte Inderbitzin. Der Sendungsrückblick und die Rezepte: www.bauernzeitung.ch/landfrauenkueche