Die Argumente gegen die Massentierhaltungs-Initiative (MTI) präsentierte das Zuger Komitee bewusst auf einem Pouletmastbetrieb. Daniel Sidler leitet den Waldhaus-Hof in Hünenberg seit 2019. Die beiden geschlechtergemischten Gruppen umfassen 4100 und 4500 Hühner. Produziert wird für das Label Coop-Naturafarm. Er schilderte die Auswirkungen der MTI für ihn: «Diese Haltungsform wäre nicht mehr möglich. Wir müssten die Herden in den Ställen bis zum 21. Tag auf 2000 senken und anschliessend in 500er-Einheiten auf der Weide ausmästen. Für so viele Hütten würden die notwendigen Flächen fehlen.»

Der Konsument «bestelle» bei der Landwirtschaft, was er konkret einkaufe, meinte Thomas Rickenbacher, Präsident Zuger Bauernverband. Regula Iten, Präsidentin der Zuger Bäuerinnen, verwies auf das hohe Niveau der einheimischen Fleisch- und Eierproduktion. Die Konsument(innen) hätten schon eine grosse Auswahl an Labels. Der Zuger Ständerat Peter Hegglin illustrierte den Widerspruch zwischen Tierhaltungsansprüchen und Konsumnachfrage an einem Beispiel: Bei einer Velofahrt durch die Po-Ebene habe er keine einzige Kuh auf der Weide gesehen. «Dort wird Parmesan produziert, er ist die grösste Konkurrenz zu unserem Sbrinz. Trotzdem wird in der Schweiz viermal mehr Parmesan gekauft als Sbrinz.» Bei uns hätten knapp 80 Prozent der Nutztiere Auslauf ins Freie. «Das ist weltweit einmalig.»