1794 Aktionäre, ein neuer Rekord, nahmen an der Generalversammlung der Emmi AG auf der Luzerner Allmend vom Donnerstag, 11. April teil.

Emmi schloss das wegen den Kostensteigerungen anspruchsvolle Jahr 2023 mit einem Umsatz von 4,242 Mia Franken ab, mit einem organischen Wachstum von 3,5 Prozent und einem bereinigten Reingewinn von 212,4 Mio Franken. Die Verbesserungen seien vor allem aus dem Dessertgeschäft im Ausland gekommen, meinte Verwaltungsratspräsident Urs Riedener. Emmi exportiert in 60 Länder und betreibt Produktionsstätten in 15 Ländern.

CEO Ricarda Demarmels wies auf das weiterhin schwierige Käsegeschäft hin, Emmi glaube aber an das Potenzial von Schweizer Käse und investiere weiterhin dafür. Für das laufende Jahr wird eine ähnliche Gewinnmarge von 5 bis 5.5 Prozent des Umsatzes erwartet.

Kein Betriebsbeitrag für Milchbauern

Sowohl Lagebericht, Konzernrechnung und Jahresrechnung wurden klar genehmigt.Der Generalversammlung stand ein Bilanzgewinn von 130,2 Mio Franken zur Verfügung. Dazu stellte der bald 80 jährige ehemalige Bergbauer und Kleinaktionär Isidor Kunz aus Hergiswil/Willisau den Antrag, aus der freiwilligen Gewinnreserve einen Betriebsbeitrag von 2500 Franken an die an Emmi liefernden Milchproduzenten auszuzahlen, wegen der unrentablen Milchproduktion. «Emmi muss handeln, wenn sie künftig noch Milch bekommen will. Und auch die Konsumenten müssen handeln, denn der heutige Milchpreis ist unfair», meinte Kunz. Die freiwillige Gewinnreserve solle dafür um 10 Mio Franken gekürzt werden.

Höherer Milchpreis

Urs Riedener betonte, dass Emmi sehr grosses Verständnis für die Lage der Milchproduzenten habe und schon jetzt einen überdurchschnittlichen Milchpreis zahle, und auch ein sehr verlässlicher Marktpartner sei.

Rechtlich sei es aber nicht möglich, so einen Betriebsbeitrag auszuschütten an «Mitglieder», da Emmi Aktionäre, aber keine Mitglieder habe. Bei ZMP als Hauptaktionär seien die Milchproduzenten hingegen Mitglieder.  Und 53 Prozent der Dividende gehe schliesslich an ZMP. Die hätten ja letztes Jahr aus den Dividendenerträgen als "Rückvergütung Emmi Erfolg"  im Schnitt pro Betrieb  je 9000 Franken an ihre Mitglieder ausbezahlt, begründete Riedener das Nichteintreten auf den Antrag Kunz.

Höhere Dividende

Der Ausschüttung einer Dividende von 15.5 Franken pro Aktie (eine Erhöhung um einen Franken), das sind knapp 83 Mio Franken, wurde mit 99.89 Prozent klar zugestimmt. An die freiwillige Gewinnreserve wurden 45 Mio Franken zugewiesen.

Den Vergütungen an die verschiedenen Gremien, so auch von 5,5 Mio Franken fixe Vergütung und 1,28 Mio variable Vergütung für die acht Konzernleitungsmitglieder, wurden klar zugestimmt. Der Verwaltungsrat wurde wieder gewählt. Emmi beschäftigte Ende 2023 über 9300 Mitarbeitende.